Ein Jahr noch, dann können die Kita-Kinder die Container am Gilchinger Festplatz verlassen und in den Neubau in der Nicolaus-Otto-Straße umziehen. Dann hat ein achtjähriges Provisorium ein Ende. Vor ein paar Tagen feierten Planer, die Gemeinde als Bauträger, Handwerker und Kitaleitung Richtfest. Eine Tradition, die Bürgermeister Manfred Walter wichtig ist, um den am Bau Beteiligten zu danken. Bei seiner Ansprache erinnerte er an den „langen Weg“ der Planungen. So hatte der Zuschnitt des Grundstücks die Architekten vor Herausforderungen gestellt.
„Es ist für uns die schönste Aufgabe für Kinder zu bauen“, versicherte Architekt Jan Spreen in seiner Ansprache. Die Kita-Räume seien für die Kleinen prägend, „sie sollen sich hier geborgen und zuhause fühlen“, so Spreen. Die Gemeinde hat sich für eine nachhaltige Holzbauweise entschieden, die aus statischen Gründen mit Stahlelementen und Fertigbetonteilen verstärkt wurde. So war der Rohbau innerhalb weniger Tage aus vorgefertigten Holzelementen errichtet worden. Insgesamt wird der Bau zweigeschossig. Im Erdgeschoss werden vier Krippen- untergebracht und im ersten Stock zwei Kindergartengruppen. Kitaleiterin Andrea Sailer und Steffi Weller, die in der Gemeinde für die Kitas zuständig ist, waren von Anfang an an den Planungen beteiligt. Die Kitaleitung strahlte über das ganze Gesicht. „Das wird richtig schön“, schwärmte sie.
Das Gebäude riecht nach frischem Holz. Großzügige Räume und Panoramafenster sollen den Kindern ein Gefühl der Weite geben. An der Rückseite wurde das 45 Meter lange Haus an die kleine Straße gerückt, damit der Garten, der auf der anderen Seite liegt, möglichst groß wird. Spatenstich war im November 2022. Spätestens zum Beginn des neuen Kindergartenjahrs 2024 soll der Bau beendet sein. Dann wird die Kita ihrem Namen „Schatzkiste“ auch gerecht werden. 98 Kinder statt bisher 86 können hier betreut werden, denn die Einrichtung wird um eine Krippengruppe erweitert.
Während die Bauarbeiten im Zeitplan liegen, gab es bei den Baukosten Steigerungen „wegen der schwierigen Zeiten“, bedauerte Walter. Statt 7,2 Millionen wird das Ganze wohl 8,55 Millionen Euro kosten. Ein Teil davon wird durch Mittel des Freistaats Bayern finanziert. In den nächsten Monaten wird der Innenausbau gemacht. Dazu werden Zwischenwände eingezogen, die Fußbodenheizung verlegt und der Anschluss an die Fernwärmeversorgung vorbereitet. Sanitäranlagen, Bodenbeläge, Haustechnik, Einrichtung – es gibt noch allerhand zu erledigen. Bis das Gebäude fertig sein wird, werden noch mehr als zwei Dutzend Baufirmen und zehn Planungsbüros mitarbeiten, teilte die Gemeinde mit. So schön das Gebäude sei, „es lebt erst, wenn es mit Kinderlachen erfüllt ist“, so Walter.