Silke Mader, Mitgründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), wurde für ihr herausragendes Engagement für Frühgeborene und deren Familien mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Diese höchste Anerkennung würdigt ihre langjährigen Verdienste um die Gesundheit von Früh- und Neugeborenen.
Die feierliche Verleihung des Ordens fand durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen seiner „Ortszeit Deutschland”-Reise im Alten Schulhaus in Weiden in der Oberpfalz statt. Steinmeier lobte den unermüdlichen Einsatz zum Wohle des Gemeinwesens: „Das Engagement, das ich heute hier beispielhaft auszeichne, ist kostbar für die Gesellschaft, weit über das nahe Umfeld der Ordensträger hinaus.”
Für Silke Mader ist die Auszeichnung eine besondere Anerkennung: „Es ist eine außergewöhnliche Wertschätzung für mich und meine Arbeit zum Wohle der Allerkleinsten. Die Erfolge zur Verbesserung der Situation von Frühgeborenen und ihren Familien in Deutschland, Europa und weltweit wären ohne die Unterstützung zahlreicher Akteure über die vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Mein aufrichtiger Dank gilt daher allen Wegbegleiter:innen für die Förderung dieser wichtigen Arbeit, für die es noch viel zu tun gibt.”
Silke Maders Engagement begann aus persönlicher Betroffenheit: Im Alter von 25 Jahren erlebte sie eine Schwangerschaftskomplikation, das HELLP-Syndrom. In der 25. Schwangerschaftswoche wurden ihre Zwillinge geboren, von denen ihre Tochter Lena eine Woche später verstarb. Ihr Sohn Lukas konnte nach viereinhalb Monaten intensivmedizinischer Betreuung nach Hause entlassen werden. Heute ist Lukas 27 Jahre alt und wird in Kürze seine Promotion starten. Dank der engagierten Fürsorge seitens der Eltern und spezialisierter Fachleute geht es ihm heute gut. Doch das ist keineswegs selbstverständlich. Silke Mader hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, allen Kindern eine gute Gesundheitsfürsorge und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Dieser persönliche Schicksalsschlag motivierte Mader, sich ab 1999 ehrenamtlich bei „FrühchenMünchen e.V.“ einzusetzen, wo sie 2003 den Vorsitz übernahm. Im selben Jahr wurde sie Vorsitzende des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind e.V.“. 2008 erweiterte sie ihr Engagement über Deutschland hinaus und wurde Mitgründerin der Stiftung European Foundationfor the Care of Newborn Infants (EFCNI), die erste europaweite Organisation zur Vertretung der Interessen Früh- und Neugeborener sowie deren Familien.
Seit 2010 ist Silke Mader als Expertin in verschiedenen Forschungsprojekten und Beratungsgremien tätig, unter anderem bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort vertritt sie die Stimme der zu früh, zu klein oder zu krank geborenen Kinder und deren Familien - weltweit. Ihrem unermüdlichen Einsatz und der Mobilisierung von Netzwerken aus Betroffenen, Fachleuten und Entscheidungstragenden ist es zu verdanken, dass der 17. November mit der Farbe Lila und der symbolischen Sockenschnur seit nunmehr 16 Jahren als internationaler Welt-Frühgeborenen-Tag etabliert ist.
Silke Mader wurde bereits 2013 von der ZDF-Redaktion ML mona lisa mit dem Prix Courage zur „Frau des Jahres“ ernannt. Internationale Anerkennungen wie die Ernennung zum Ashoka-Fellow 2015 oder die Bayerische Verdienstmedaille für Gesundheit und Pflege folgten ebenso wie Projektpreise für die Entwicklung europäischer Referenzstandards, die mitdem Innovationspreis „Land der Ideen” ausgezeichnet wurden.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt bis heute auf der Implementierung von Qualitätsstandards in der Versorgung von Schwangeren, Früh- und Krankgeborenen und deren Familien. Sie setzt sich dafür ein, dass Eltern aktiv in die Versorgung ihrer Kinder einbezogen werden und auch nach der Entlassung aus der Klinik umfassende Information, Nachsorge und Unterstützung erhalten. „Diese Maßnahmen führen zu einer besseren Entwicklung nach einem schwierigen Start ins Leben“, betont Mader. „Dafür setzen wir uns ein – in Deutschland, in ganz Europa und weltweit.“
Die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) ist die erste europaweite Organisation und das Netzwerk zur Vertretung der Interessen von Früh- und Neugeborenen und deren Familien. Sie bringt Eltern und Fachleute verschiedener Disziplinen der Medizin und Wissenschaft mit dem gemeinsamen Ziel zusammen, langfristig die Gesundheitv on Früh- und Neugeborenen zu verbessern. Die Vision von EFCNI ist es, jedem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen.
Die Stiftung wird unterstützt von Chiesi, Nestlé Nutrition Institute, Sanofi, AstraZeneca,Baxter, DSM, GE Healthcare, Johnson&Johnson, Prolacta und anderen privaten Unternehmen sowie individuellen Spendern. Darüber hinaus erhält EFCNI Mittel aus dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizont 2020.
Weitere Informationen unter www.efcni.org.