Veröffentlicht am 28.07.2009 11:31

Wir-Gefühl für Pasing

Rund 40 Einzelhändler, Dienstleister und BA-Mitglieder fanden sich im Lichthof der Pasinger Fabrik und informierten sich über bayernweit existierende Stadtteilmanagements. (Foto: US)
Rund 40 Einzelhändler, Dienstleister und BA-Mitglieder fanden sich im Lichthof der Pasinger Fabrik und informierten sich über bayernweit existierende Stadtteilmanagements. (Foto: US)
Rund 40 Einzelhändler, Dienstleister und BA-Mitglieder fanden sich im Lichthof der Pasinger Fabrik und informierten sich über bayernweit existierende Stadtteilmanagements. (Foto: US)
Rund 40 Einzelhändler, Dienstleister und BA-Mitglieder fanden sich im Lichthof der Pasinger Fabrik und informierten sich über bayernweit existierende Stadtteilmanagements. (Foto: US)
Rund 40 Einzelhändler, Dienstleister und BA-Mitglieder fanden sich im Lichthof der Pasinger Fabrik und informierten sich über bayernweit existierende Stadtteilmanagements. (Foto: US)

Halb fertig ist der Lichthof der Pasinger Fabrik, wo am Montagabend rund 40 Pasinger Einzelhändler, Dienstleister und Mitglieder des Bezirksausschusses zusammenkamen, um sich über bereits bestehende Stadtmanagements zu informieren. „Das Ambiente passt zu unserer Situation in Pasing“, meinte BA-Vorsitzender Christian Müller einleitend.

Der Mitinitiator des Abends, Erhard Thiel aus dem Münchner Planungsreferat, freute sich über den großen Zuspruch an der Veranstaltung. „Wir haben hier eine offene Situation, denn wir sind am Anfang einer großen Umgestaltung in Pasing, die viel positives Potential in sich birgt“, so Thiel.

Noch sei die Wirkung nicht erkennbar. Und auch das Interesse der Pasinger Geschäftsleute könnte offener zutage treten. „Aus diesem Grund haben wir uns gefragt: Wäre ein Stadtteilmanagement nicht etwas für Pasing?“ Noch deutlicher formulierte es Müller: „Wir möchten Sie ermuntern, einen Gewerbeverband zu gründen.“

„Ein Strauß von Zielen“

Doch solch einen weitreichenden Schritt lässt sich schwerlich ohne Initialzündung gehen. Joachim Vossen, Leiter des „instituts für stadt- und regionalmanagement” (isr) und Moderator des Abends betonte deswegen: „Wir sind hier, um Ihnen Mut zu machen. Sie haben mit Sicherheit nicht den schlechtesten Standort hier.“

Auch Bertram Vogel, Geschäftsführer des Stadtmanagements Regensburg staunte über das Potential in Pasing. „Wir in Regensburg wären froh gewesen, wenn so viele von Anfang an mitgezogen hätten.“ Für eine gemeinsame Plattform bräuchte es nämlich zuerst einmal viele Helfer. „Der Strauß an Zielen ist so groß, dass man nur gemeinsam erfolgreich sein kann.“

Belebte Innenstadt, schwungvoller Handel, starke Lobby für die Händler und Dienstleister, minimale Leerstände – das hatten sich auch die Passauer auf die Fahnen geschrieben, als sie vor acht Jahren das Citymarketing Passau gründeten. „Unser wichtigster Partner ist die Stadtverwaltung“, erzählte deren Geschäftsführerin Christiane Kickum.

Kickum setzte nicht nur auf gemeinsame Werbung und Kundenbindungsmöglichkeiten, sondern auch auf regelmäßige Weiterbildung wie Englischkurse. „Bei Umwälzungen mit komplett veränderte Verkehrssituation, neuen Gebäuden und Einkaufscenter kann nicht alles beim Alten bleiben. Doch darin liegt auch das Positive“, erklärte sie.

Pasinger Bedenken

Vorbilder finden die Pasinger übrigens auch in der eigenen Stadt. Gut funktionierende Managements existieren schon in Haidhausen, Berg am Laim und Giesing. Das isr begleitet diese Projekte schon lange Jahre. „Das Wichtigste ist das Wir-Gefühl aller Akteure und der Fakt, dass niemand den Kontakt abbrechen lässt“, erläuterte Selma Last vom isr München die Problematik.

Innenstädte funktionierten heute einfach nicht mehr ohne gemeinsame treibende Kraft, auch wenn eine Standortgemeinschaft sowohl Vor- als auch Nachteile habe, sprach sie den Pasingern aus der Seele.

Die diskutierten vorrangig das unklare Verkehrskonzept mit der schlechten Parksituation in Pasing, die schlechte Informationspolitik in Sachen mfi, die Mietstrukturen bei Umbau und die drohenden Einbußen durch neue Geschäfte. In diesen Fragen herrschte zumindest Einigkeit. An das Thema Standortmanagement tasteten sich die Pasinger eher vorsichtig über die Faktoren Kosten und Zeit heran.

Thiel bekräftigte abschließend, nicht nur die Sorgen zu formulieren, sondern sich auch auf die eigene Stärke zu besinnen. „Das Stadtteilmanagement muss eindeutig durch Sie kommen, wenn Sie es denn mögen.“

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