Mit einem reichen Festprogramm begeht die Kleingartenanlage der Bahn-Landwirtschaft München-West ihr 110-jähriges Gründungsfest. 1913 verwandelten die ersten Gartler das damalige Brachland im Münchner Westen in einen blühenden Garten, wo vor zur Selbstversorgung angepflanzt wurde. Bis heute blüht und gedeiht es in der Anlage an der Westendstraße 230. Ein Gartenglück, dass die Pächter mit Nachbarn, Freunden, Förderern und Gästen aus Politik und Gesellschaft feiern. Am Freitag, 23. Juni starten die Feierlichkeiten und endet am 27. Juni mit dem traditionellen Kindertag.
„Ohne unseren Garten würde uns ein großes Stück Lebensqualität fehlen“, sagt Ferdinand Lauseker. Er ist Vereinsvorsitzender der Kleingartenanlage und seit 1984 zusammen mit seiner Familie Pächter einer der 127 Gartenparzellen. „In diesem Garten sind unsere Kinder schon groß geworden und nun sind schon die Enkelkinder im Garten, die dort ihren eigenen Bereich haben“, so Lauseker. Über Generationen wird hier die Gartenfreude weitergegeben und nach eigenen Wünschen und eigenem Geschmack angepflanzt. „Der Garten dient unserer Erholung, auch wenn die Gartenarbeit manchmal etwas mühsam ist“, sagt Lauseker. „Aber durch die Unterstützung der gesamten Familie macht er immer Freude.“ Frisches, selbst angebautes und geerntetes Obst und Gemüse oder selbstgemachte Marmelade gehören bei fast allen Gartler auf den Speiseplan.
Seit Jahrzehnten sitzt Lauseker der Kleingartenanlage Bahn-Landwirtschaft München-West, der ältesten Gartenanlage Münchens, vor. Die Verbindung zu Land und Leuten ist daher groß: „Der Gartenverein ist für mich, nachdem ich seit 1984 ehrenamtlich darin arbeite, eine Herzensangelegenheit geworden.“ Als Vorstand durfte er bereits die 75-, die 80-, die 90- und die 100-Jahrfeier mit ausrichten. Diese Geburtstagsfeiern seien immer Grund zur Freue, böten jedoch zugleich Anlass, an die inzwischen verstorbenen Mitglieder zu denken, die zu Freunden wurden und nun nicht mitfeiern können. „Was der Garten den Pächtern bedeutet, kann man schon daran sehen, dass jeder versucht möglichst lange seinen Garten zu bewirten, auch wenn er mit dem Rollator kommen muss“, so Lauseker. Mit der Kleingartenanlage fühlen sich auch viele Politiker wie auch Personen des öffentlichen Lebens verbunden, die die Belange der Gartler und den Erhalt der Anlage unterstützen. Das 110–jährige Bestehen feiern u.a. Politiker verschiedener Parteien und Mandatsebenen mit. Eingeladen sind aber auch Nachbarn und Interessierte, die die Anlage kennenlernen möchten.
Beginn der Festtage ist am Freitag, 23. Juni mit einem Erste-Hilfe-Kurs um 15 Uhr und dem Schafkopfrennen ab 18 Uhr. Am Samstag, 24. Juni beginnt um 10 Uhr das große Fest mit offizieller Begrüßung, Festansprachen sowie Unterhaltungsprogramm mit der „Urner Musi“. Der Trachtenverein Schmied von Kochel tanzt und DJ Mani sorgt ab 18 Uhr für Musik. Das Fest geht am Sonntag, 25. Juni um 9 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst weiter. Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen beim Seniorennachmittag. Am Dienstag, 27. Juni werden rund 250 Kinder aus den umliegenden Kindergärten und Grundschulen zum Kindertag erwartet. Der Bezirksausschuss unterstützt diesen mit 1.000 Euro aus dem Stadtbezirksbudget. An allen Festtagen ist die Grillküche ab 12 Uhr offen; für Kinder gibt es Samstag und Sonntag Kinderschminken, Spicker- und Dosenwerfen und Buttonmaschine.
Weiteren Infos bietet die Seite www.blw-muenchen-west.de im Internet.