Sie haben Recht. Die dritte Stelle hinter dem Komma – der so genannte Zehntelpfennig – kann in barer Münze nicht bezahlt werden. Entstanden ist die Auszeichnung Ende der 60er Jahre, als immer mehr Wettbewerber auf den Tankstellenmarkt in Deutschland drängten. Um optisch günstiger zu erscheinen als die Konkurrenz, wurde schlichtweg eine dritte Ziffer nach dem Komma hinzugefügt. Ähnlich kalkulieren Firmen heute auch Strom- und Telefonpreise auf dem mittlerweile hart umkämpften Energie- und Telekommunikationsmarkt. An der Kasse macht sich der Zehntelpfennig nur insofern bemerkbar, dass der Gesamtbetrag bei einer Endung unter fünf Zehntel abgerundet, darüber aufgerundet wird. Beispiel: Eine 62-Liter-Tankfüllung bei einem Preis von 1,259 Euro je Liter macht rechnerisch 78,058 Euro.
An der Kasse werden dann 78,06 Euro berechnet. Ursache für den starken Wettbewerb ist die Vielzahl an lokalen und regionalen Kraftstoffmärkten in Deutschland. Senkt eine einzige Tankstelle auf diesem Markt ihre Preise, zieht die Konkurrenz meist sofort nach. Im Ergebnis weichen die Kraftstoffpreise von Region zu Region teilweise um bis zu zehn Cent je Liter ab. Davon profitiert letztendlich der Autofahrer. Denn wenn er konsequent Preise vergleicht und günstigere Stationen anfährt, schont er nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern übt auch Druck auf teure Anbieter aus. Eine praktische Hilfestellung bietet der Internet-Kraftstoffvergleich des ADAC. Auf www.adac.de, Menüpunkt „Auto, Motorrad & Oldtimer“, Rubrik „Tanken“ können Clubmitglieder in der Schnellsuche den günstigsten Anbieter in einer Stadt, einem Postleitzahlenbereich oder entlang einer gewählten Route ermitteln.