Viele Eltern wünschen sich, dass ihr Kind ein Musikinstrument erlernt. Die Gründe sind vielfältig: Entweder sind die Eltern selber musikalisch oder sie wissen, dass Musik die Gehirnbildung und Motorik des Kindes positiv beeinflusst, und das schon im Kleinkindalter. Es stellen sich zwei Fragen: In welchem Alter sollte ein Kind anfangen, ein Instrument zu erlernen und welches Instrument ist das richtige?
Die Oma wünscht sich, dass ihr Enkel das Geigenspiel erlernt, die Mama denkt eher an ein Klavier, und der Papa ist der Meinung, die E-Gitarre ist richtig cool für den Nachwuchs. Aber was möchte das Kind denn eigentlich gern spielen können? Auf diese Frage geben die Jüngsten nicht selten Antworten, mit denen sich Eltern erst einmal nicht so gut anfreunden können. Wenn beispielsweise ein Schlagzeug ins Haus soll oder eine E-Gitarre mit lautem Verstärker, ist Stress mit den Nachbarn vorprogrammiert, und die eigenen Nerven liegen dann sowieso blank. Und wenn ein erst Dreijähriger mit dem Wunsch kommt, ein solches Instrument erlernen zu wollen, denken Eltern oft, dass das Kind dafür noch zu jung ist. Da ist guter Rat teuer. Wie steigt man denn nun ein mit der musikalischen Früherziehung?
Oft hat das Interesse von Kindern an der Musik etwas damit zu tun, wie diese auf sie wirkt. Wenn Eltern selber ein Instrument spielen und Kinder sie dabei beobachten und zuhören, wächst der Wunsch, ihren Eltern nachzueifern. Eine gute Gelegenheit, ihnen das Instrument auch mal in die Hand zu geben oder ein paar Techniken zu erklären, wie man Töne damit erzeugen kann.
Doch nicht bei allen Instrumenten ist das so einfach. Mit einem Klavier können schon die Kleinsten ohne Mühe Töne erzeugen, bei Saiteninstrumenten wird das schon schwieriger, ohne Angst haben zu müssen, dass eventuell mal eine Saite reißt. Bei Blechblasinstrumenten wie Trompete oder Posaune wird es noch schwieriger für die Kleinsten, einen Ton herauszubekommen. Daher finden die ersten musikalischen Gehversuche von Kleinkindern auch auf kindgerechten Instrumenten wie dem Xylophon, einer Trommel oder einer Flöte statt.
Wenn Eltern merken, dass die Kleinsten bereits großes Interesse an Musikinstrumenten zeigen und es fertigbringen, bestimmte Melodien selbstständig nachzuspielen , kann man schon von einer musikalischen Begabung und Interesse an der Musik ausgehen. Aber auch Spaß und Talent beim Nachsingen von Liedern aus dem Kindergarten oder dem Radio lassen auf ein besonderes Interesse an der Musik schließen.
Wenn man das Gefühl hat, das Kind nimmt die Stimmung eines Liedes auf und bewegt sich entsprechend dazu, hat man vielleicht gerade den zukünftigen Musicalstar entdeckt. Auch das Interesse am Malen oder am Schauspiel deuten auf eine kreativ-musische Begabung hin. Erste Anzeichen sind also meist schon spürbar, dass ein Kind Spaß an der Musik haben könnte.
In diesem Fall sollte man ruhig nachhelfen, aber ohne Druck auszuüben. Schon für Vorschulkinder gibt es die Möglichkeit, an Musikschulen Kurse für musikalische Früherziehung zu belegen. Hier lernen die Kleinsten bereits unter pädagogischer Anleitung mit einfachen Instrumenten wie Xylophon, Klanghölzern oder Glockenspielen umzugehen. Erste Grundkenntnisse in Notenlehre und Rhythmik gehören ebenfalls dazu.
Hier merkt man schnell, ob Kinder bei der Stange bleiben oder das Interesse an der Musik vielleicht doch nicht so groß ist wie erhofft. In jedem Fall hat die musikalische Früherziehung etwas Gutes: Sie fördert die Gesamtentwicklung der Kinder und damit die Gehirnbildung. Ob eine große musikalische Begabung vorliegt, ist erst einmal gar nicht so entscheidend. Kinder, die sich geduldig einer Sache widmen können, ohne den Spaß zu verlieren, wenn etwas noch nicht so gut klappt, können mit viel Fleiß gute musikalische Fertigkeiten erlangen.
Wenn dann der Wunsch bei Kindern größer wird, ein bestimmtes Instrument zu erlernen, tut man gut daran, das Kind auch entsprechend zu fördern.
Verglichen mit einer Blockflöte sind Instrumente wie Geige, Gitarre oder Klavier nicht so einfach in der Handhabung. Jedes Instrument sollte auf das Kind abgestimmt sein, damit das Spielen nicht zur Qual wird. In Fachgeschäften wird man umfassend beraten und erhält Instrumente in guter Qualität.
Gerade für größere Investitionen wie ein Klavier ist es ratsam, sich zunächst gut zu informieren, vor allem, wenn es sich um gebrauchte Instrumente handelt. Eine Checkliste kann dabei helfen , das jeweils passende Klavier zu finden und mögliche Mängel beim Kauf ausschließen zu können. Statt einem richtigen Klavier kann ein E-Piano gerade am Anfang eine sinnvolle Alternative sein. Ebenso wie bei E-Gitarren oder elektrischen Schlagzeugen lässt sich hier die Lautstärke regulieren oder gegebenenfalls auch ein Kopfhörer anschließen.
Bei Blasinstrumenten wird es schwieriger, was die mögliche Lärmbelästigung angeht. Schalldämpfer sind zwar zweckmäßig, trüben aber das Klangerlebnis. Ein Musikzimmer im Keller oder gar eine akustisch optimierte Raum-in-Raum-Lösung sind gute Möglichkeiten, letztere aber recht aufwändig und teuer.