Politiker und Vertreter der Stadt waren in der ersten Pasinger Jugendbürgerversammlung deutlich in der Überzahl. Neben Vertretern des Gartenbaureferats, des KVR und des Stadtjugendamtes fanden sich auch zahlreiche BA-Mitglieder ein. Doch an Mut, ihre Meinungen und Wünsche zu vertreten, fehlte es den knapp Dutzend Schülern im Alter von elf bis sechzehn ganz und gar nicht.
Im Großen und Ganzen fühlten sie sich ganz wohl in Pasing, meinte ein Elfjähriger, auch wenn ein Kino fehle und der Eintritt in den Skaterpark mit drei Euro hoch sei. „Das können wir nicht jeden Tag zahlen!“ Auch die drei anwesenden Mädchen, die sämtlich aus der Hauptschule an der Peslmüllerstraße kamen, stimmten zu: „Das Pasinger Angebot und die extra Mädchentage, die es so gibt, passen.“
Doch dann rückten sie doch mit der Sprache raus. „Warum gibt es hier so wenig Sporthallen?“, kritisierte eines der Mädchen. Ihrer Handballgruppe sei deutlich die Trainingszeit gekürzt wurden, und auch aus anderen Vereine höre sie immer wieder von Hallenzeitstreichungen quer durch Pasing.
Den größten Diskussionsstoff bot allerdings der Wunsch nach einem Dirtpark in der unmittelbaren Nähe. „Innerhalb von zwei Monaten ist hier so ziemlich alles kaputt gemacht worden, was wir an BMX-Strecken angelegt hatten“, beschwerte sich der fünfzehnjährige Valentin. Warum dauere es so lange, bis ein Ersatz geschaffen werde, war seine Frage gemäß der Aufforderung der BA-Jugendbeauftragte Evelyn Lang („Träumen ist auf der ersten Jugendbürgerversammlung ausdrücklich erwünscht“).
Stefan Friedl vom Gartenbaureferat erklärte: „Die Strecken, besonders die an der Pippinger Straße, waren sämtlich im Landschaftsschutzgebiet. Und da gehören sie nicht hin.“ Nun suchten die Stadtverantwortlichen nach geeigneten Flächen, häufig allerdings mache der Konflikt mit dem Naturschutz die Plätze unbrauchbar für BMX-Strecken. Die Stadt brauche immer lange für Entscheidungen, so Friedl, „in diesem Jahr sollten wir es aber noch schaffen, dass wir uns auf einen geeigneten Stelle festlegen.“
Tim Faber, Leiter des aqu@riums, sprang den Jugendlichen bei: „Es ist ja schön und gut, wenn wir alle die Natur schützen wollen. Aber vielleicht lassen wir auch unseren Kindern Platz zum Spielen und Toben. Das ist doch nicht unvereinbar!“ Das Für und Wider der Freifläche hinterm Max-Planck-Gymnasium sowie des Areals in der Lochhausener Straße solle so schnell wie möglich durchgesprochen werden, war sein Appell an die Verantwortlichen. „Und dann sollten auch die Jugendlichen bei der Gestaltung mitwirken können“, meinte Lang abschließend.