Veröffentlicht am 06.07.2009 12:33

„Die Kinder entscheiden selbst”

Hellblau ist in diesem Jahr die Farbe der Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule: Leiterin Petra Föhr (Mitte) mit zwei Betreuerinnen und einigen ihrer Schützlinge. (Foto: se)
Hellblau ist in diesem Jahr die Farbe der Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule: Leiterin Petra Föhr (Mitte) mit zwei Betreuerinnen und einigen ihrer Schützlinge. (Foto: se)
Hellblau ist in diesem Jahr die Farbe der Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule: Leiterin Petra Föhr (Mitte) mit zwei Betreuerinnen und einigen ihrer Schützlinge. (Foto: se)
Hellblau ist in diesem Jahr die Farbe der Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule: Leiterin Petra Föhr (Mitte) mit zwei Betreuerinnen und einigen ihrer Schützlinge. (Foto: se)
Hellblau ist in diesem Jahr die Farbe der Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule: Leiterin Petra Föhr (Mitte) mit zwei Betreuerinnen und einigen ihrer Schützlinge. (Foto: se)

Seit zehn Jahren gibt es die Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Schule, die vom 1.Münchner Club für Ausgleichs- und Gesundheitssport organisiert wird und Bewegung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt. Mit einem großen Fest in der Turnhalle der Schule am vergangenen Freitag feierten die 72 Kinder der Mittagsbetreuung mit ihren zehn Betreuern und ihren Eltern das Jubiläum. Mit zahlreichen Aufführungen von menschlichen Pyramiden und lustigen Sketchen bis hin zu orientalischem Tanz begeisterten die Kinder ihre Zuschauer und stellten dabei viele Fertigkeiten unter Beweis, die sie in der Mittagsbetreuung erlernt haben. „Erst seit fünf Tagen haben wir die neuen Jongliergeräte, doch die Kinder können jetzt schon wie Profis damit umgehen”, lobte Petra Föhr, Leiterin der Mittagsbetreuung, ihre Schützlinge, die daraufhin kesse Hula-Hoop-Schwünge zeigten und Bälle durch die Luft wirbelten.

Spielerische Bewegung

Bei der täglichen Betreuung der Kinder liegt der Schwerpunkt auf körperlicher Bewegung. „Wir gehen jeden Tag in die Turnhalle oder nach draußen”, erklärt Föhr. „Außerdem schreiben wir den Kindern nicht vor, was sie machen sollen. Das darf jeder selbst entscheiden”, betont die Sport- und Gymnastiklehrerin. Viele Kinder leiden bereits in frühem Alter an Bewegungsmangel. Besonders das lange Sitzen schwächt beispielsweise die Rückenmuskulatur. Um diese durch spielerische Aktivitäten wieder zu trainieren, hat Föhr für ihre Mittagsbetreuungskinder flexible Muskeltrainer angeschafft. Obwohl die Bewegung mit diesen Geräten sehr anstrengend ist, hatten die Kinder auf dem Jubiläumsfest sichtlich Spaß als sie die Geräte vorführten.

Für insgesamt 72 Kinder, die in vier Gruppen eingeteilt sind, bietet die Mittagsbetreuung an der Droste-Hülshoff-Straße bislang Platz, doch die Warteliste ist lang. Sogar so lang, dass Petra Föhr bereits mit dem Gedanken gespielt hat, eine externe Mittagsbetreuung zu gründen und dafür neue Räume anzumieten. „Die Raummiete hätte ungefähr 2000 Euro betragen und deswegen habe ich unter anderem beim Bezirksausschuss um Unterstützung nachgefragt”, so Föhr. Doch die finanzielle Hilfe wurde abgelehnt. So richtig kann Petra Föhr diese Entscheidung nicht verstehen: „Ich hätte auch gerne Kinder aus anderen Schulen in der Umgebung, die keinen Platz in ihrer Mittagsbetreuung bekommen haben, aufgenommen, doch anscheinend ist das nicht gewünscht.”

Ökonomisches Konzept

Das Team um Petra Föhr umfasst neun weitere Betreuer für die Kinder, von denen pro Tag fünf eingesetzt werden. „Wir regeln das nach Bedarf: Wenn viele Kinder in die Turnhalle gehen, dann sind dort auch mehr Betreuer”, erklärt Föhr. Mit diesen Konzept hat sie nach eigenen Angaben viel Erfolg. Im Gegensatz zu anderen Mittagsbetreuungen hat sie keine Probleme mit dem vorhandenen Budget auszukommen. „Und dabei zählen wir noch zu den günstigsten Mittagsbetreuungen im Umkreis. Die Eltern zahlen nur 86 Euro im Monat mit Mittagessen”, so Föhr. Vor gut zwei Jahren durfte sie ihr Konzept zur ökonomischen Mittagsbetreuung im Kultusministerium vorstellen. Dabei soll die Zahl der Betreuer individuell der aktuellen Lage und den Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. „Leider hat das Kultusministerium meinen Vorschlag aber nicht verwirklicht”, so Föhr. „Statt die Leiter der Mittagsbetreuungen ein wenig zu coachen, haben die Minister lieber höhere Zuschüsse genehmigt.”

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