Wenn das kein Käse ist: Aus reiner Profitgier wollen die Ganoven Rolli Harzer und Yogi Jogurt die Welt mit langweiligem Einheitskäse überschwemmen. Doch sie haben die Rechnung ohne „Max und die Käsebande“ gemacht. Und ohne die Kinder der Grundschule an der Droste-Hülshoff-Straße. Denn die brachten das gleichnamige „Criminal“-Musical von Peter Schindler mit viel Engagement auf die Bühne. Erfrischend anders: Kein Ton kam aus der Konserve, von den Schauspielern bis zu den Streichern sangen und spielten alle live.
Mehr als 100 Mitwirkende entführten die Zuschauer nach Käsien, ins Königreich von Käsekönig Kurt. Dort treiben Mäuse-Chef Max und seine Bande ihr Unwesen. Die Bande klaut den Käsern regelmäßig ihre besten Stücke aus den Kellern und ist auch von der Käsepolizei nicht zu stoppen. Aber als Rolli Harzer und Yogi Joghurt das Regiment an sich reißen, Prinzessin Mozzarella in ihre Gewalt bringen und fortan nur noch Einheitskäse unters Volk bringen wollen, werden aus den früheren Gegenspielern Verbündete. Die faden „Bleichgesichter“ sind den Käsern aus aller Herren Länder, die sich hier mit ihren schmackhaften Spezialitäten und charmanten Dialekten niedergelassen haben, nämlich ein Graus. Also tun sich Molly Appenzell und ihre Kollegen Seppi Blauschimmel, Jacky Chester, François Camembert, Luigi Parmigianio und Antje Edamer mit den gewitzten Mäusen zusammen, um Geschmack und Vielfalt des Käses zu erhalten. Klar, dass die finsteren Gesellen mit ihrem geschmacklosen Einheitsbrei da keine Chance haben...
Rockig, poppig und mitreißend präsentierten die kleinen Künstler das 90-minütige Abenteuer in zwei Akten. Unter der Regie von Grundschul- und Diplom-Musiklehrerin Ulrike Prahl waren über 90 Kinder auf der Bühne und im „Orchestergraben“ zugange. „Das ist ganz große Teamarbeit“, lobte Prahl stolz den „150-prozentigen Einsatz“ der Mädchen und Buben. Die Arbeitsgemeinschaft Theater bestritt das Schauspiel, während die Flöten-AG, die Streicherklasse und der Chor der vierten Klassen den Ton angaben. Die Kunst-AG schließlich hatte das Bühnenbild phantasievoll in Szene gesetzt. Aber auch die „Großen“ der Schule schauten nicht nur bewundernd zu: Rektor Manfred Kuscha schwang den Dirigentenstab für „seine“ Flöten- und Chorkinder, während andere Kollegen selbst zu den Instrumenten griffen, für Tonqualität, Licht oder Textsicherheit sorgten. Die Leistungen aller Akteure begeisterten das Publikum, das ganz nebenbei noch viel über die Vorzüge von gutem Käse erfuhr. Zum Dank belohnte es die Mitwirkenden mit stürmischem Applaus. Und am Ende waren sich alle einig: „Es lebe die Liebe zum guten Geschmack!“