Veröffentlicht am 21.07.2009 09:29

Parkplätze gegen Bäume

Ex-Stadtrat Max Straßer (CSU) nimmt die Pleite von Hertie zum Anlass, erneut Schrägparkplätze an den „Arkaden” zu fordern. Auf Bäume könne dort verzichtet werden, meint er. (Foto: tg)
Ex-Stadtrat Max Straßer (CSU) nimmt die Pleite von Hertie zum Anlass, erneut Schrägparkplätze an den „Arkaden” zu fordern. Auf Bäume könne dort verzichtet werden, meint er. (Foto: tg)
Ex-Stadtrat Max Straßer (CSU) nimmt die Pleite von Hertie zum Anlass, erneut Schrägparkplätze an den „Arkaden” zu fordern. Auf Bäume könne dort verzichtet werden, meint er. (Foto: tg)
Ex-Stadtrat Max Straßer (CSU) nimmt die Pleite von Hertie zum Anlass, erneut Schrägparkplätze an den „Arkaden” zu fordern. Auf Bäume könne dort verzichtet werden, meint er. (Foto: tg)
Ex-Stadtrat Max Straßer (CSU) nimmt die Pleite von Hertie zum Anlass, erneut Schrägparkplätze an den „Arkaden” zu fordern. Auf Bäume könne dort verzichtet werden, meint er. (Foto: tg)

Kunden und Geschäftsleute müssen sich in Geduld üben in Laim. So tat sich mehr als zweieinhalb Jahre nichts an den „Agnes-Bernauer-Arkaden“. Absolut nichts. Dort, wo vor Läden und Praxen eigentlich Parkplätze entstehen sollten, breitete sich eine öde, abgesperrte Schotterwüste aus. Der Dreck und die Tatsache, dass es sowohl für Kunden als auch für Patienten kaum einen Parkplatz gab, riss an den Nerven von Geschäftsleuten und Ärzten. Der Missstand schien jetzt sein Ende gefunden zu haben. Das Terrain um die Arkaden herum ist aufgewühlt. Es werden Leitungen für Strom, Wasser und Telefone verlegt. Am Montag begannen die Arbeiten für eine Parkbucht an der Fürstenrieder Straße, für einen Radweg und für ein zweites Trottoir. Vor allem jedoch für einen Graben der 17 Bäume aufnehmen soll, um die Umgebung der Arkaden fürs Flanieren attraktiver zu machen. Und – endlich haben Arbeiter damit begonnen, zwischen Riegerhofweg und Fürstenrieder Straße etwa 28 neue Längsparkplätze anzulegen. Die an der Kreuzung bestehenden sechs Schrägparkplätze werden entfernt.

Mitten in diese Phase platzt eine Initiative des Ex-Stadtrats Max Straßer (CSU). Er fordert, statt der Längsparkplätze 42 Schrägparkplätze einzurichten. Die sollen helfen, die Lust am Einkaufen zu steigern. Damit bringt er einen Antrag, den er Ende des Jahres 2006 als Stadtrat eingebracht hatte, wieder ins Gespräch. Weil Hertie in der Fürstenrieder Straße seine Tore schließe, sei sein neuerliches Vorpreschen gerechtfertigt, findet er. Es müsse über seine damals von einer Unterschriftenaktion begleitete Forderung wieder diskutiert werden. Straßer fürchtet, das Verschwinden der Kaufhauskette werde sich „erheblich“ auf die gesamte Einkaufsmeile und die „Agnes-Bernauer-Arkaden“ auswirken.

„Wirtschafts- und Bürgerfreundlichkeit”

In einem Brief an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) schreibt Straßer, worum es ihm geht: „Schrägparkplätze für 'Agnes-Bernauer-Arkaden' für mehr Wirtschafts- und Bürgerfreundlichkeit in Laim“. Und: „Im Namen der Laimer Einzelhändler, der Bürgerinnen und Bürger fordere ich Sie auf, auf die Verwaltung einzuwirken, auch unter Berücksichtigung der neuen Situation – Schließung des Kaufhauses Hertie und der damit einhergehenden Verschlechterung der gesamten Versorgungssituation in Laim – die Realisierung von 42 Schrägparkplätzen ohne weitere Verzögerung der Bauarbeiten umzusetzen.“

Dass „die Verwaltung“ 17 Bäume und weniger Längsparkplätze favorisiert, beirrt Straßer ebenso wenig wie ein Beschluss des Laimer Bezirksausschusses, der den entsprechenden Planungen am 3. Februar dieses Jahres zugestimmt hatte. Straßer: „Muss ich hier 17 Bäume haben?“ Für ihn, viele Laimerinnen und Laimer und einige Einzelhändler, so schreibt er, seien „42 Schrägparkplätze von größerer Wertigkeit” als 17 Bäume. „Zur Verbesserung der Laimer ‚Ökobilanz’ könnten diese Bäume ebenso in Laimer Grünanlagen gepflanzt werden“, trägt er vor.

„Keine weitere Verzögerung”

Roswitha Ebner, Inhaberin der „Lederecke“, hatte sich mit dem damaligen Stadtrat und vielen anderen im Anfangsstadium der Planung für Schrägparkplätze eingesetzt. Ebner: „Grundsätzlich bin ich immer noch dafür, aber die Bauarbeiten dürfen nicht weiter verzögert werden. Wir können nicht länger unter diesen Umständen arbeiten.“ Mehr Erfolg erhofft sie sich von „Stunden-Parkplätzen“ auf der gegenüberliegenden Seite der Agnes-Bernauer-Straße. Ebner: „Das funktioniert auch am Freitag, wenn am Laimer Anger der Wochenmarkt stattfindet.“ Das Baureferat führt die Arbeiten rund um die „Arkaden“ aus. Dagmar Lezuo, Pressesprecherin des Referats, sagt zu Straßers Vorstoß: „Meine Kollegen haben mir heute mitgeteilt, dass an den Planungen jetzt nichts mehr geändert werden kann. Die Maßnahmen haben am 20. Juli begonnen und werden voraussichtlich bis Mitte September dauern.“

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