Die SPD ist die erste Partei im Freistaat, die mit einer komplett fertigen Landesliste bereit für den Bundestagswahlkampf ist. In der Münchner SPD gärt es allrdings, weil der Bundestagskandidat aus dem Münchner Süden, Sebastian Roloff, seinen Parteifreund Florian Post (er ist der Bundestagskandidat aus dem Münchner Norden) zuvor bei der Listenaufstellung der SPD Oberbayern überraschend von Platz eins verdrängt hatte. Der ausgebootete Post, hinter dem der gesamte SPD-Vorstand stand, zog seine Kandidatur für die Liste daraufhin zurück.
Derzeit ist die SPD im Bundestag mit 12 bayerischen Abgeordneten vertreten - alle wurden über die Liste gewählt (kein SPD-Kandidat konnte in Bayern ein Direktmandat erringen).
Post erklärte nach seiner Niederlage gegenüber Roloff: „Ich empfinde es als Angriff aus dem Hinterhalt, dass mir nach offenbar langwieriger heimlicher Vorbereitung ein anderer Münchner Kandidat vorgezogen wurde.” Bei der letzten Bundestagswahl habe er das zweitbeste Ergebnis aller SPD-Kandidaten Bayerns erzielt. Deshalb sei der Umgnag mit ihm „ völlig unangemessen und ungerecht”. Roloffs Sieg sei zudem „eine krasse Missachtung des Münchner Nordens als sozialdemokratische Hochburg bis 2017”, weil dadurch seine künftige parlamentarische Vertretung durch die SPD nicht auf deren Liste abgesichert werde.
Nach der Listenaufstellung der SPD Oberbayern hat nun die SPD Bayern die finale Landesliste beschlossen. Dabei wurde Sebastian Roloff auf Platz 5 gewählt und hat damit gute Chancen, in den Bundestag gewählt zu werden.
„Ich bin überwältigt und dankbar, dass mich die Bayern SPD mit 87,8 % auf Platz 5 der Landesliste für den Bundestag bestätigt hat. Außerdem freue ich mich, dass München mit Platz 5 und Claudia Tausend auf Platz 10 so gut dasteht wie noch nie”, sagte Roloff. „Der Münchner Süden wird höchstwahrscheinlich erstmals seit 2002 wieder einen SPD Bundestagsabgeordneten stellen.“
Wolfgang Simeth, Bundeswahlkreisvorsitzender der SPD im Münchner Süden, freut sich über Roloffs Erfolg: „Die SPD im Münchner Süden hat seit beinahe 20 Jahren wieder Chancen auf einen Abgeordneten im Bundestag. Die Ortsvereine sind hochmotiviert und freuen sich auf den Wahlkampf, der sehr gute Listenplatz von Sebastian Roloff ist für uns dabei noch eine zusätzliche Motivation. Unser Ziel heißt jedoch nach wie vor: Wir wollen das Direktmandat erobern!”