„Wasservogel ha, Wasservogel ho, Den schütt' ma heit mit Wasser o!” – Mit diesem Satz begann jedes der sieben Gedichte, die der Sprecher der Wasservogelgruppe Matthias Poschenrieder an den verschiedensten Stationen im Herzen von Neuhausen zum Besten gab. Mit Freibier und einem großen Festumzug wurde am Sonntag das zweite Wasservogelfest der Neuzeit gefeiert. Vor zwei Jahren hatten Bezirksausschuss, Geschichtswerkstatt und FT Gern das einst von König Ludwig I. nach einer großen Rauferei verbotene Volksspektakel wiederbelebt und es zum Höhepunkt der Festwoche zum 100-jährigen Bestehen des Gerner Fußballvereins gemacht. Heuer nun feiert der Neuhauser Männergesangsverein „Concordia” sein 125-jähriges Bestehen – und der Wasservogel sprang aus diesem Anlass und unter fröhlicher Anteilnahme der Bevölkerung wieder in den Nymphenburger Schlosskanal.
Als BA-Vorsitzende Ingeborg Staudenmeyer am Sonntagmittag die Teilnehmer und Besucher des Festumzuges begrüßte und den diesjährigen Wasservogel, Florian Königsbauer, präsentierte, hatten viele Besucher schon eine ganze Weile am Rotkreuzplatz gefeiert. Als Vertreter der Wittelbacher hatte sich Prinz Wolfgang von Bayern eingefunden, der für den erkrankten Herzog Franz eingesprungen war.
525 Teilnehmer umfasste der eindrucksvolle Zug, der sich schließlich vom Rotkreuzplatz aus durch die Winthirstraße in Bewegung setzte. Allen voran ging eine Abordnung von „Concordia”, gefolgt von der Schlehdorfer Musikkapelle und der Wasservogelgruppe, die aus jungen Männern der FT Gern bestand. In der Mitte ritt der mit großen – aus dem Botanischen Garten stammenden – Blättern geschmückte Wasservogel. Dahinter schritten die Bezirksausschussmitglieder, die Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz und Prinz Wolfgang von Bayern. Mit dabei waren des Weiteren verschiedene Schützenvereine, der TSV Neuhausen-Nymphenburg, der ESV München, der Volkschor Neuhausen, die Aubinger Musikkapelle, die Münchner Verbindung Rupprechtia, BRK, Freiwillige Feuerwehr und die Polizeiinspektion 42.
Letztere sorgte auch dafür, dass der Zug ungehindert die Kreuzungen überqueren konnte und die Gerner Brücke, von der der Wasservogel ins Wasser sprang, von Zuschauern frei blieb. Diese hatten sich links und rechts am Kanalufer postiert und so einen guten Blick auf das nasse Spektakel, das den Höhepunkt des Festes markierte. Viele der Zuschauer reihten sich anschließend in den Umzug ein, und marschierten bis zum Taxisgarten mit, wo das Fest mit Hendl und Bier ausklang.
Ingeborg Staudenmeyer und der Geschichtswerkstatt-Vorsitzende Franz Schröther bedankten sich bei allen Mitwirkenden und Sponsoren. „In zwei Jahren machen wir es wieder, und ich hoffe, Ihr seid alle wieder dabei”, meinte die BA-Vorsitzende, die zum Abschluss als kleine Überraschung neben einem Blumenstrauß ein eigenes Sprüchlein bekam: „So schee is diese große Feier, und schuld is d'Ingeborg Staudenmeyer... Drum sei bedankt und tua's genieß'n. Und tua den Erfolg aa no begieß'n. Du host as verdient, es is a Gaudi – wia imma, wenn's was macht, die Staudi.”