Die Bürgerversammlung im Münchner Süden drängt auf den Erhalt des Sollner Kinos - des letzten Kinos im Viertel für 100.000 Menschen. „Ich verstehe, dass der Eigentümer sein Baurecht nutzen will”, sagte Hildebrecht Braun, „und wenn er Wohnung baut, ist das sogar sympathisch.” Trotzdem müsse man die kulturelle Nutzung auf dem Areal sicherstellen, meinte Braun. Seinem Vorschlag folgend empfahlen die Bürger, die Stadt solle dies über einen entsprechenden Flächennutzungs- oder Bebauungsplan garantieren. Auch ein langfristiger Mietvertrag zugunsten des Kinos sei eine Möglichkeit. In einer zweiten Empfehlung forderten die Bürger die Stadt auf, mit allen Beteiligten Verträge abzuschließen, die die beantragte Nutzungsänderung rückgängig machen.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden ergänzte, er Wunsch der Bürger sei bereits im Stadtrat angekommen. Dort folge ein unterstützender Antrag.
Das geschah schon am Tag darauf: Die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat stellte den Antrag, dass das städt. Planungs- und das städt. Kulturreferat umgehend Gespräche mit dem Eigentümer aufnehmen und alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen soll, um den Erhalt des Kinos zu ermöglichen.
Das 1995 eröffnete Sollner Haus ist das letzte im Münchner Süden. Der Eigentümer habe bei der städt. Lokalbaukommission einen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Es wäre ein herber Verlust für die Kinolandschaft, wenn das Traditionskino in Solln schließen sollte. Daher sollen sich das Planungs- und das Kulturreferat dafür einsetzen, eine Lösung für das Fortbestehen des Hauses herbeizuführen und dem Stadtrat darzulegen, welche weiteren Schritte möglich sind.
Dazu sagte SPD-Stadträtin Micky Wenngatz: „Erst hat das Gabriel an der Dachauer Straße zu gemacht, dann haben die Kinos an der Münchner Freiheit geschlossen. Dieses Kinosterben muss gestoppt werden. Deshalb werden wir beim Sollner Kino alles versuchen, um es zu retten. Denn mit ihm würde ein wichtiges Stück Kultur im Münchner Süden verschwinden. Wir appellieren daher an den Eigentümer, seine Pläne zu überdenken.“