Rudi Schweizer bot dem Krankenhaus Barmherzige Brüder München seine Bilder für eine Ausstellung an, als er gerade als Patient der Palliativstation entlassen wurde. Ein Angebot, das das Krankenhaus Barmherzige Brüder sehr gerne annahm. Leider war er wenige Tage später wieder auf der Palliativstation, aber die Ausstellung und Vernissage wollte er auf jeden Fall planen und organisieren, trotz der Möglichkeit, dass er sie vielleicht nicht mehr selbst erleben würde. Die Aussicht, eine erste eigene Ausstellung mit seinen Gemälden zu entwerfen, gab Rudi Schweizer zunächst Kraft, auch lenkte es ihn zeitweise von seinen Schmerzen ab. Aber den Kampf gegen seine schwere Krankheit hat er am 26. Oktober dann doch verloren. Bevor er starb, nahm er seiner Frau das Versprechen ab, seine Ausstellung auf jeden Fall stattfinden zu lassen. Ein Versprechen, welches das Krankenhaus Barmherzige Brüder gerne für Frau Schweizer einhält.
Am Mittwoch, 10. November, findet nun von 17.30 Uhr im Krankenhaus Barmherzige Brüder (Romanstraße 93) im Gang zwischen Kirche und Palliativstation die Vernissage statt. Dr. Nadine Schmid-Pogarell, Geschäftsführerin Krankenhaus Barmherzige Brüder wird die Gäste begrüßen, Alexander Kugler begleitet die Veranstaltung musikalisch. Die Ausstellung „Ein anderes Leben” von Rudi Schweizer kann dann noch bis zum 21. März besucht werden. Mehr Informationen zu den Öffnungszeiten der Ausstellung unter www.barmherzige-muenchen.de im Internet.
In seinem Berufsleben betrieb Rudi Schweizer ein Zahntechniklabor, aber seine Liebe galt immer dem kreativen Schaffen, sei es der Musik, vor allem, der Malerei, erst später, oder der Schriftstellerei, nebenbei. In der künstlerischen Gestaltung war er Autodidakt, wenn er sich jedoch einer Sache widmete, dann ganz und gar, er beschäftigte sich mit ihr in allen Facetten. So gehörte für ihn zum Gitarrespielen auch dazu, selbst Gitarren zu bauen. Er malte nicht viele Bilder in seinem Leben, aber diese, besonders die Porträts, mit enormer Ausdruckskraft. Kunst im Krankenhaus zu integrieren, entspricht einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheitsversorgung. „Wir sind davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit Kunst in jeglicher Form eine positive Wirkung auf Patienten, Mitarbeitende und Besucher hat. Kunst kann zwar nicht direkt heilen, aber der Heilungsprozess wird möglicherweise positiv beeinflusst. Oder sie kann, wie bei Rudi Schweizer, die unheilbare, schwere Krankheit für einen Moment erträglicher machen. In jedem Fall schafft die Betrachtung und das Erleben von Kunst einen Raum für Begegnungen zwischen Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden. Es war Rudi Schweizers letzter Wunsch, seine Bilder einmal auszustellen zu können und damit anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Wir erfüllen diesen Wunsch sehr gerne“, sagt Geschäftsführerin Dr. Nadine Schmid-Pogarell über die Ausstellung.
Aufgrund der Corona-Pandemie gilt beim Besuch der Vernissage die 2G-Regel. Das Tragen eines Mund- und Nase-Schutzes ist obligatorisch sowie das Einhalten der Abstandsregeln. Die Vernissage darf nicht besuchen, wer sich in den letzten 14 Tagen in einem nach dem RKI definierten Risikogebiet aufgehalten hat, in den letzten 14 Tagen Kontakt zu COVID-19-Fällen hatte, sich krank fühlt oder bei dem Anzeichen folgender Symptome bestehen: trockener Husten mit und ohne Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit, Atemprobleme, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Geschmacks- und Geruchlosigkeit.