Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) dann sollen in Neuhausen und der Ebenau mehr Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Einen entsprechenden Antrag an das Baureferat der Landeshauptstadt München hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen. Die Standorte, die aus Sicht des Lokalparlaments auch dann geschaffen werden sollen, wenn dem Ganzen Kfz-Parkplätze zum Opfer fallen, gehen zurück auf Vorschläge von Bürgerinnen und Bürger. Neu aufzustellende Schilder sollen aus Sicht des BA 9 nicht auf der Gehbahn, sondern neben der Abtrennung auf dem freiwerdenden Parkplatz zu platzieren.
Konkret geht es um Standorte in der Volkartstraße 5 (vor dem Ärztehaus), der Winthirstraße 4 (vor der Postfiliale), der Donnersbergerstraße 4 (im Wendehammer Stellplatzanzahl erweitern), der Schulstraße 1 (alternativ ganzjährige Nutzung vor der Eisdiele), der Leonrodstraße 4 (vor dem Fahrradgeschäft), der Leonrodstraße 19 (vor der Buchhandlung), an der Kreuzung Ebenauer- / Trivastraße, an der Volkart- / Ecke Fasaneriestraße, der Fasaneriestraße 5 (vor Fahrradgeschäft), an der Kreuzung Heideck- / Trivastraße, der Trivastraße 28-30, der Elvirastraße 13, der Artilleriestraße 25, an der Dom-Pedro- / Ecke Hübnerstraße sowie an der Merian- / Ecke Hübnerstraße.
Die beantragte Liste für Neuhausen und der Ebenau speise sich aus den Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger, die sich an der Aktion „Findet einen Platz für eure Radl“ des BA 9 beteiligt haben. Die beantragten Stellplätze seien von Mitgliedern des Unterausschusses (UA) Verkehr im BA 9 hinsichtlich des Bedarfs und der Umsetzbarkeit vorgeprüft worden. Meldungen der Bürgerinnen und Bürger aus Nymphenburg werde man nachfolgend prüfen und beantragen, heißt es in dem Antrag der Grünen-Fraktion.
„Der Anteil des Radverkehrs in München hat kontinuierlich zugenommen, alleine in den ersten Monaten des Jahres 2020 um 20 Prozent. Damit steigt auch der Bedarf an Abstellflächen, die in der Bestandsbebauung oft nicht auf dem eigenen Grundstück vorhanden sind“, erklärt Niko Lipkowitsch. Bereits 2017 besaßen über 80 Prozent der MünchnerInnen ein Fahrrad. Um das Radfahren weiter attraktiv zu halten oder zu steigern, muss die Abstellsituation für Fahrräder verbessert werden. 2019 übernahm daher auch Stadtrat die Forderung des Radentscheids nach bedarfsgerechten, flächendeckenden und sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten.“
Aus Sicht des Antragsinitiators stellen die auf den Gehwegen geparkten Räder und Lastenräder zudem immer öfter ein Hindernis dar für zu Fuß Gehende, Kinderwägen, ältere Menschen sowie Menschen mit Kinderwagen, Sehbehinderung oder Mobilitätseinschränkung. Dafür sei es dringend erforderlich, geordnete und sichere Radparkplätze zur Verfügung zu stellen. „In der 2019 beschlossenen Gesamtkonzeption Fahrradparken in München wird der weitere Ausbau der Infrastruktur für stehende Räder geregelt. Ausgehend von Knotenpunkten können Fahrradparkplätze durch Umwandlung bisheriger Kfz-Stellplätze entstehen“, so Niko Lipkowitsch weiter. „Dies ist in Innenstadtbezirken die einzig mögliche Lösung, da hier nicht ausreichend Flächen auf Privatgrund zur Verfügung stehen. Zudem kann hiermit an unübersichtlichen Kreuzungsbereichen die Sichtverbindung verbessert und ein gefährdendes Falschparken durch KfZ verhindert werden.“