Veröffentlicht am 26.02.2022 00:00

100 Jahre Nächstenliebe


Von Livia Schommer [lsc] (livia.schommer@muenchenweit.de, lsc)
Happy Birthday Caritas! Die Vorstände der Caritas München (von links) Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank beim Anschneiden der Geburtstagstorte. (Foto: Caritas München)
Happy Birthday Caritas! Die Vorstände der Caritas München (von links) Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank beim Anschneiden der Geburtstagstorte. (Foto: Caritas München)
Happy Birthday Caritas! Die Vorstände der Caritas München (von links) Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank beim Anschneiden der Geburtstagstorte. (Foto: Caritas München)
Happy Birthday Caritas! Die Vorstände der Caritas München (von links) Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank beim Anschneiden der Geburtstagstorte. (Foto: Caritas München)
Happy Birthday Caritas! Die Vorstände der Caritas München (von links) Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank beim Anschneiden der Geburtstagstorte. (Foto: Caritas München)

Seit 100 Jahren unterstützt die Caritas in München und Oberbayern Familien, Kinder, Jugendliche, Flüchtlinge, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen. Ein ganzes Jahrhundert hat der Verband Sozialgeschichte mitgestaltet. Auf der Jubiläumsfeier blickte der Vorstand des Diözesan-Caritasverbands (DiCV) um Thomas Schwarz, Gabriele Stark-Angermeier und Prof. Dr. Hermann Sollfrank auf die Historie des Sozialverbands zurück. Auch die künftigen Herausforderungen für den DiCV, der sich eine gerechte, offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben hat, wurden erläutert.

„Für Menschen in Not da sein”

Einen kurzen Abriss über die Geschichte der Caritas in den letzten 100 Jahren von der Weltwirtschaftskrise über die Nachkriegsjahre bis heute gab Caritasdirektor Prof. Dr. Sollfrank. „Für Menschen in Not da zu sein, bleibt unser Credo und wir danken allen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen ganz herzlich für ihren großartigen Einsatz.”. Zu den aktuellen Herausforderungen zählte Sollfrank die Bewältigung der Coronapandemie und ihrer Folgen, den Mangel an bezahlbaren Wohnungen, die konsequente Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Erzdiözese München und Freising und zwingend notwendige Reformprozesse in der katholischen Kirche.

Armut nach wie vor großes Problem

„Die Unterstützung von wohnungslos gewordenen Menschen, die Versorgung mit Lebensmitteln oder Kleidung und die Beratung von Bedürftigen in allen Problemlagen stehen auch heute noch im Vordergrund,“ so Caritas-Vorständin Stark-Angermeier. Sie betonte, dass sich mit dem gestiegenen Wohlstand das Bild von Armut jedoch gewandelt habe. „Armut zeigte sich nun vor allem als Mangel an soziokultureller Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ Ebenso wies die Caritas-Vorständin darauf hin, das auch heute noch viele Aufgaben im sozialen und pflegerischen Bereich weiterhin von Frauen erledigt würden, auch bei der Caritas. Stolz ist die erste Frau im Vorstand des DiCV auch darauf, dass Gleichstellung und ein Karrierenetzwerk für Frauen mittlerweile feste Größen in der Caritas sind.

Gleichberechtigte Teilhabe

Vorstand Thomas Schwarz zeichnete die Tätigkeit des Caritasverbands in der NS-Zeit als ein belastendes Kapitel der Wohlfahrt nach. „Noch bis ins 19. Jahrhundert wurden Behinderungen, Beeinträchtigungen, jegliches Anders-Sein als Krankheiten gewertet, die es in Heilanstalten zu kurieren galt.” Menschen mit Behinderungen gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen ist das Ziel des Bundesteilhabegesetz von 2017. Die Umsetzung bis zum Jahr 2023 sei ein Kraftakt, so Schwarz. Angespannten finanziellen Bedingungen und der allgemeine Personalmangel in den Care-Berufen träfen auch die Caritas.

Mehr Infos zum Jubiläum gibt es unter www.100-jahre-nah-am-naechsten.de im Internet.

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