Veröffentlicht am 10.02.2025 15:12

Endlich eine Heimat für das Kindermuseum


Von hw/red
OB Dieter Reiter eröffnete mit zahlreichen Kindern kürzlich das neue Kindermuseum München. (Foto: hw)
OB Dieter Reiter eröffnete mit zahlreichen Kindern kürzlich das neue Kindermuseum München. (Foto: hw)
OB Dieter Reiter eröffnete mit zahlreichen Kindern kürzlich das neue Kindermuseum München. (Foto: hw)
OB Dieter Reiter eröffnete mit zahlreichen Kindern kürzlich das neue Kindermuseum München. (Foto: hw)
OB Dieter Reiter eröffnete mit zahlreichen Kindern kürzlich das neue Kindermuseum München. (Foto: hw)

Provisorien halten am längsten, sagt der Volksmund. Auf das Kindermuseum München trifft dies in jedem Fall zu, hatte die „Übergangslösung” am Münchner Hauptbahnhof doch stolze 28 Jahre Bestand. Die Idee zu einem Museum speziell für Kinder wurde bereits 1990 per Stadtratsbeschluss auf den Weg gebracht. Weil nicht gleich ein geeignetes Gebäude zur Verfügung stand, wurde der Vorläufer des Kindermuseums in Form eines ausrangierten Linienbuses überall dorthin geschickt, wo Kinder anzutreffen sind: auf Schulhöfe, in Museen, auf Wiesen, Spielplätze und Feste in den unterschiedlichen Stadtvierteln.

1995 wurde dann das immer noch provisorische Kindermuseum auf rund 1.000 Quadratmetern in einer ehemaligen Bahnhofsgaststätte am Hauptbahnhof eröffnete. Die Idee, Wissen kindgerecht an das Mädchen und an den Jungen zu bringen, kam an. Rund 60.000 Besucher jährlich zählte das Kindermuseum am Hauptbahnhof. Die Suche nach einem geeigneten Standort und einem geeigneten Bauwerk ging indes mal mehr mal weniger intensiv weiter.

Schon 2015 wurden gemeinsam mit dem Kulturreferat, dem Kommunalreferat, dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung und dem Baureferat der Landeshauptstadt München unterschiedliche Alternativen geprüft. Mit einer städtischen Liegenschaft, dem ehemaligen Bauzentrum in der Messestadt wurde dann nach einer langen Suche ein passendes Gebäude gefunden. Das sechsgeschossige Gebäude hat mit 2.200 qm Nutzfläche genügend Ausstellungs- und Aktionsflächen, Büroräume und Werkstätten. Außerdem bietet es Platz für einen Café- Bereich und ermöglicht dem Kindermuseum eine eigenständige Gestaltung.
Die Stadt München als Zuschussgeberin und Eigentümerin des Gebäudes setzt mit dem neuen Standort ein Statement und betont dadurch die Wichtigkeit von kultureller Teilhabe für Alle, vor allem für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. So erklärte auch Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Eröffnung: „Wir müssen fast in allen Bereichen sparen, aber hier ist wirklich jeder Euro gut angelegtes Geld!”

Kindermuseum-Geschäftsführer Andreas Ernstberger betonte bei der Eröffnung, dass hier nicht nur ein Museum für Kinder, sondern vor allem auch mit Kindern gemacht würde. Alles, was Kinder interessiert werde aufgegriffen und kindgerecht erfahrbar und erlebbar gemacht. So gab es bereits im Vorfeld eine Gruppe an Kindern, die die aktuelle Ausstellung zum Thema „Unterwegs in meiner Stadt” mit konzipiert und auch ganz tatkräftig an der Umsetzung der Ideen mitgearbeitet hat. Sie wurden bei der Eröffnung für ihre engagierte Arbeit mit viel Applaus von den Festgästen belohnt. Auch weiterhin soll die Kreativität von Kindern im Museum gefördert werden. Unter dem Motto: „Museum machen“ können Kinder ab zehn Jahren künftig auf zwei Etagen ihre Ideen umsetzen. Eine Sammlung von Dingen, eine Werkstatt und eine eigene Ausstellungsfläche stehen dafür bereit, um Kinder direkt am Museumsbetrieb mitwirken zu lassen.

Die Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahren können sich hier nach Herzenslust ausprobieren und demokratische, künstlerische, technische und generell museumsrelevante Prozesse miterleben und gestalten. Zusätzlich erhalten sie durch die Besucher*innen öffentliches Feedback.
Ziel ist es dabei auch, sich im demokratischen sozialen Miteinander für ein gemeinsames Ziel zu üben, sich kreativ auszudrücken und sich in seinem eigenen Tempo zu entwickeln.

Startklar mit tollem Programm

Aktuell kann man noch bis 9. März die Ausstellung „Unterwegs in meiner Stadt“ entdecken. Gedacht ist die Ausstellung für alle ab vier Jahren. Gemeinsam mit dem Mobilitätsreferat wurden rund 20 interaktive Bereiche zum Thema Mobilität in der Stadt geschaffen. Auf drei Stockwerken kann in der Ausstellung wie gewohnt geforscht, entdeckt und ausprobiert werden!
Für die Jahrgangsstufen ab der 8. Klasse gibt es die Ausstellung „Erinnerungen zeichnen - Lebensgeschichte im Comic“ basierend auf der Graphic Novel „Irmina” von Barbara Yelin. Diese wurde vom Kindermuseum mit freundlicher Beratung durch die Künstlerin und dem NS- Dokumentationszentrum entwickelt. Die Ausstellung ist aktuell bis zum 11. April für Schulklassen und Jugendliche im Gruppenverband zu besuchen.

Das Kindermuseum München befindet sich in der Willy-Brandt-Allee 10 in 81829 München. Zu erreichen ist es unter anderem mit der U2 (Messestadt West). Geöffnet hat es in der Schulzeit zu folgenden Zeiten:
Donnerstag
14.00 bis 17.00 Uhr
Freitag
14.00 bis 19.00 Uhr
Samstag & Sonntag
10.00 bis 17.00 Uhr
Öffnungszeiten Ferien (Faschingsferien)
Dienstag bis Sonntag
10.00 bis 17.00 Uhr, freitags bis 19.00 Uhr
Montag geschlossen!
Der Eintritt kostet
pro Person (ab 4 Jahren):5,50 Euro
bei Gruppen ab 10 Personen: 4,50 Euro
Familienbande (bis zu 5 Personen, davon max. 2 Erw. jede weitere Person 4,50 Euro: 16 Euro.

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