Den Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg auf Behindertenfreundlichkeit zu prüfen war das Ziel einer Aktion des Kreisjugendrings München-Stadt, an der Ende Juni mehrere Klassen der Dom-Pedro-Schule teilgenommen hatten (wir berichteten). Als Vermittler fungierte der dem KJR zugehörige Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen, dessen Leiter Rolf Elsässer auch Mitglieder des Bezirksausschusses zum Stadtteilcheck eingeladen hatte. Von der FDP-Fraktion im BA begleiteten Thomas Neuberger und Georg Fichtner die Schülergruppen – und sie mussten wie alle andere Teilnehmer feststellen, dass es im Stadtbezirk für sehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer viele neuralgische Punkte gibt.
Inzwischen liegt das Ergebnis der Überprüfung als Dokumentation vor, und die FDP-Fraktion hat mehrere Anträge gestellt, die Seh- und Gehbehinderten das Leben erleichtern sollen. In der August-Sitzung des Stadtteilgremiums wurden sie einstimmig beschlossen. So wird gefordert, dass die Ampel an der Ecke St. Galler-/Waisenhausstraße mit einem taktilen Signal nachgerüstet wird. Aufgrund des abgesenkten Bordsteins ist es für Blinde und Sehbehinderte hier schwierig, Straße und Gehweg zu unterscheiden. Das Hörsignal könnte die Unfallgefahr deutlich verringern. Auch an der Ampel vor der Dom-Pedro-Schule fehlt ein taktiles Signal. Hier möchte das Stadtteilgremium außerdem eine Verlängerung der Grünphase zur Überquerung der Dom-Pedro-Straße erreichen. Als Ergänzung zu diesen Anträgen will der Bezirksausschuss auch die Ampeln an den Übergängen am Platz der Freiheit mit taktilen Signalen ausgestattet haben.
An die MVG gerichtet ist die Bitte, an der U-Bahn Station Gern mehr auf die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen zu achten. Wie der Stadtteilcheck ergeben hat, haben diese in der U-Bahn Station beispielsweise Schwierigkeiten den Lift zu finden, da die Bodenrillen zur Orientierung nicht bis zum Aufzug führen.
Unzumutbar für allem für Rollstuhlfahrer sind der steilen Rampen wegen auch die Übergänge bzw. Unterführungen an der Landshuter Allee. Der BA hat sich deshalb schon wiederholt an die zuständigen Stellen gewandt. Dieser Schriftverkehr soll nun herausgesucht werden und das Thema Unter- bzw. Überführungen im September wieder auf die Tagesordnung kommen. Dazu wurde bereits jetzt ein für das Thema relevantes Bürgeranliegen an das Baureferat weitergegeben. Die Bürgerin hatte angemerkt, dass die Bordsteine an den Gehwegen über die Abbiegefahrbahnen im südlichen Bereich der Brücke Landshuter Allee/Dachauer Straße nicht abgesenkt sind. Dies zwingt Gehbhinderte dazu, zum Überqueren der Fahrbahnen die Radwege zu benutzen. Der BA fordert nun, dass der behindertengerechte Ausbau in diesem Bereich kurzfristig veranlasst wird.