Veröffentlicht am 01.06.2022 10:32

Hummeln am Hintern erkennen


Von Livia Schommer [lsc] (livia.schommer@muenchenweit.de, lsc)
Die Erdhummel lässt sich an ihrem weißen Hintern erkennen.  (Foto: Oliver Wittig, LBV Bildarchiv)
Die Erdhummel lässt sich an ihrem weißen Hintern erkennen. (Foto: Oliver Wittig, LBV Bildarchiv)
Die Erdhummel lässt sich an ihrem weißen Hintern erkennen. (Foto: Oliver Wittig, LBV Bildarchiv)
Die Erdhummel lässt sich an ihrem weißen Hintern erkennen. (Foto: Oliver Wittig, LBV Bildarchiv)
Die Erdhummel lässt sich an ihrem weißen Hintern erkennen. (Foto: Oliver Wittig, LBV Bildarchiv)

Es krabbelt, summt und brummt wieder in den bayerischen Gärten. Der Insektensommer des bayerischen Naturschutzverbands LBV (Landesbund für Vogelschutz e.V.) und seinem bundesweiten Partner NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) ist gestartet. Noch bis Sonntag, 12. Juni, und vom 5. bis 14. August heißt es Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln. Hummeln spielen dabei dieses Jahr eine besondere Rolle, denn die Entdeckungsfrage 2022 lautet: Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen? „Sie sind putzig, pelzig und jede Art hat ein eigenes Muster auf dem Hinterteil, an dem sie gut zu unterscheiden sind. Unsere häufigsten Arten sind Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel. Wir sind gespannt, wer alle drei entdecken kann”, sagt Tarja Richter, LBV-Insektenexpertin.

Klein, aber wichtig

Die Entdeckungsfrage ist für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen. Gezählt werden können aber alle Sechsbeiner, die entdeckt werden. Naturschützerinnen und Naturschützer haben „Hummeln im Hintern”, wenn es um den Schutz von Insekten geht. Denn die Sechsbeiner sind nicht nur für Menschen unverzichtbar, sondern für die gesamte Natur. Sie tragen zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Doch ihre Vielfalt und Anzahl geht zurück. „Da wir Menschen dazu neigen, vor allem das zu schützen, was wir kennen, wollen wir mit dem Insektensommer auf die kleinen, aber so wichtigen Tiere und ihren Schutz aufmerksam machen”, erklärt die LBV-Entomologin. Die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und der Verlust von Strukturen wie Hecken und Saumbiotopen in der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. „Wer im eigenen Garten auf Gift verzichtet, heimische Blumen und Sträucher pflanzt und beim Einkauf auf Bio-Ware achtet, der kann ganz unmittelbar und direkt einen Teil zum Schutz der Insekten beitragen”,so Richter. Rund 33.000 heimische Insektenarten gibt es allein in Deutschland. „Insekten sind eine riesige und vielfältige Tiergruppe, bei der wirklich jeder immer wieder etwas Spannendes und Wunderbares entdecken kann. Und das Abenteuer Insektenwelt beginnt direkt vor der eigenen Haustür!”, freut sich die LBV-Insektenexpertin.

Zur Aktion
Insektensommer

Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses Citizen Science Projekt jeden Sommer aufs Neue. Die gemeinsame Aktion von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU ist einzigartig beim Insektenzählen. In diesem Jahr feiert sie außerdem ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren werden jedes Jahr im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschern. Die Daten zur Zählaktion „Insektensommer” werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst, von LBV und NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Mehr Infos unter www.lbv.de im Internet. Beobachten und zählen können alle und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Die Beobachtungen können online gemeldet werden unter www.lbv.de/insektensommer.

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