Veröffentlicht am 01.10.2022 00:00

„Für Igel tödlich”


Von Elisabeth Schönberger [eis] (elisabeth.schoenberger@muenchenweit.de, esc)
Den Stacheltieren, die unter den Rasenroboter geraten, können Tierärzte in der Regel nur noch durch Einschläfern helfen. (Foto: Tierschutzverein München)
Den Stacheltieren, die unter den Rasenroboter geraten, können Tierärzte in der Regel nur noch durch Einschläfern helfen. (Foto: Tierschutzverein München)
Den Stacheltieren, die unter den Rasenroboter geraten, können Tierärzte in der Regel nur noch durch Einschläfern helfen. (Foto: Tierschutzverein München)
Den Stacheltieren, die unter den Rasenroboter geraten, können Tierärzte in der Regel nur noch durch Einschläfern helfen. (Foto: Tierschutzverein München)
Den Stacheltieren, die unter den Rasenroboter geraten, können Tierärzte in der Regel nur noch durch Einschläfern helfen. (Foto: Tierschutzverein München)

Mähroboter werden immer günstiger und damit auch beliebter. Dieser Umstand bereitet vielen Naturschützern große Sorge und trifft auch das Münchner Tierheim hart, wie Kristina Berchtold berichtet: „Die günstigen Modelle sind meist nicht gut ausgestattet und erkennen Hindernisse gar nicht oder zu spät. Über kleinere fahren sie sogar einfach drüber. Für Igel, die bei Gefahr nicht weglaufen, sondern sich schützend zusammenrollen, sind die günstigen Mähhilfen der sichere Tod. Wir bekommen teils noch lebende Igel, die von den Rasenrobotern regelrecht geschreddert wurden.” Dem Großteil der verwundeten Stacheltiere könne nicht mehr geholfen werden, bedauert die Sprecherin des Tierschutzvereins. Heuer habe nur ein einziges Tier, das unter die Klingen geraten war, gerettet werden können. „Alle anderen Igel kamen schon verstorben an oder mussten schnellstmöglich erlöst werden.”

Auf gute Sensoren achten

Um den Tieren einen solch grausamen Tod zu ersparen, sollte beim Kauf eines Mähroboters auf empfindsame Sensoren, die in alle Richtungen reichen, Wert gelegt werden. „Nur solche Modelle weichen auch sehr kleinen Hindernissen aus und bemerken den Igel noch, bevor die Klinge ihn erreichen kann. Auch sollte man darauf verzichten, den Roboter nachts anzuschalten, da Igel und viele andere Wildtiere nachtaktiv sind.” Die eindringliche Bitte des Tierschutzvereins lautet daher: „Lassen Sie den Roboter nur tagsüber und unter Aufsicht laufen. Am besten sollte die Mähfläche vorher nochmal abgegangen werden, um sicher zu gehen, dass kein verirrtes Igelkind übersehen wird. Diese machen ihre ersten Ausflüge nämlich auch gerne mal tagsüber.”

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