Ein spannendes und brandaktuelles Thema hatte die Mittelstandsunion KV Starnberg kürzlich für einen Vortrag ausgewählt: den wirtschaftlicher Aufstieg Chinas zur Weltmacht. Als kompetenten Redner konnte Kreisvorsitzender Manfred Herz den Insider Prof. Dr. Ingo Beyer von Morgenstern im Veranstaltungssaal des Gilchinger Rathauses begrüßen.
In seiner Begrüßung ging Manfred Herz auf die Schwierigkeiten ein, die - wie jetzt durch den Ukrainekrieg ersichtlich - durch einseitige Abhängigkeit von Energieimporten entstehen können. Europa hat jedoch eine weitaus größere Abhängigkeit von China, sowohl als Export- als auch als Importmarkt. Ein möglicher Konflikt mit China würde die deutsche Wirtschaft mit großer Wucht treffen. Die Folgen eines kriegerischen Konfliktes zwischen China und Taiwan würde die Weltwirtschaft aus den Angeln heben.
Prof. Dr. Ingo Beyer von Morgenstern skizzierte dann anhand einer beeindruckenden Präsentation und eines mitreißenden Vortrags vor knapp 100 interessierten Bürgern, Kommunalpolitikern und Unternehmern die geopolitischen Veränderungen in der Welt für die nächsten Jahre. Der Referent war über 30 Jahre in führender Position bei der Unternehmensberatung McKinsey beschäftigt, davon war er zwischen 2005 und 2015 zehn Jahre lang in China mitverantwortlich für den chinesischen Markt. Seit 15 Jahren ist er außerdem Honorarprofessor an der Tsinghua Universität in Peking und hat mit seiner Firma Qilin Capital einen Fond aufgelegt, um Europäern den Zugang zum chinesischen Kapitalmarkt zu ermöglichen.
Ingo Beyer von Morgenstern forderte die Anwesenden auf, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und in moderne Technologien, wie Wasserstoffantriebe, Robotik, etc. zu investieren. In diesem Zuge betonte Manfred Herz, dass Entscheidungen und Genehmigungen für neue Gewerbeansiedlungen, Stromtrassen und andere Infrastrukturmaßnahmen massiv vereinfacht und beschleunigt werden müssten, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten.
Zahlreiche Fragen aus dem Publikum zeigten, dass zu diesem wichtigen geopolitischen Thema enormer Gesprächsbedarf herrscht. Ein großer Teil der Besucher blieb daher auch beim come together nach der Veranstaltung, um die aufgeworfenen Fragen weiter zu diskutierten.