Einer Tierschutzinspektorin des Tierschutzvereins München bot sich ein Bild des Grauens, als sie vergangene Woche gemeinsam mit der Polizei eine Lagerhalle in Feldmoching-Hasenbergl betrat: An dem großen, dunklen Ort ohne Fenster, deren Boden mit Exkrementen übersät war, wurden insgesamt sieben Hunde vorgefunden. Ein erwachsener Deckrüde, eine säugende Mutterhündin und ihre vier Welpen im Alter von etwa zehn bis zwölf Wochen liefen frei. Eine weitere erwachsene Hündin war in einem abgetrennten Zwinger eingesperrt. „Ursprünglich sollen es wohl sechs Welpen gewesen sein”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins. „Einer muss kurz zuvor verkauft worden sein und einer scheint verschwunden. In beiden Fällen ermittelt bereits die Polizei.”
„Alle Welpen haben von Wurmbefall dick aufgeblähte Bäuche”, berichtet Berchtold. Die erwachsenen Hunde zeigen sich bei uns scheu und ängstlich, zudem haben alle Drei kupierte Ohren – eine grausame Praktik, die in Deutschland verboten ist.” Doch damit nicht genug: „Die Mutterhündin hat eine klaffende, unversorgte Fleischwunde an der Brust, woher ist nicht bekannt. Außerdem weist sie eine Ohrenentzündung und abgeschliffene Schneidezähne auf. Die andere Hündin hat Schürfwunden am Hals, die von einer Kette stammen könnten.”
Wie es mit den armen Vierbeinern weitergeht, ist noch unklar; zunächst werden sie im Tierheim aufgepäppelt. „Für die Feststellung der genauen Rassezugehörigkeit muss erst ein Gutachten erstellt werden”, sagt Berchtold. „Aufgrund ihres Aussehens besteht der Verdacht, dass es sich um eine Kreuzung mit Pitbull Terriern oder American Staffordshire Terriern handelt, deren Haltung in Bayern – auch als Mixe – verboten ist. Ob sie nach ihrer Quarantänezeit an liebe- und verantwortungsvolle Neubesitzer vermittelt werden dürfen und ob eine Vermittlung auch innerhalb Bayerns möglich ist, hängt noch vom endgültigen Rassegutachten und den Behördenbeschlüssen ab.”