Veröffentlicht am 20.02.2023 09:07

Rose oder Gelbe Karte

Eine „Grüne Karte” und eine Rose für das richtige Parken steckten Kathrin Schuster und Thorsten Preßler unter die Scheibenwischer.  (Foto: pst)
Eine „Grüne Karte” und eine Rose für das richtige Parken steckten Kathrin Schuster und Thorsten Preßler unter die Scheibenwischer. (Foto: pst)
Eine „Grüne Karte” und eine Rose für das richtige Parken steckten Kathrin Schuster und Thorsten Preßler unter die Scheibenwischer. (Foto: pst)
Eine „Grüne Karte” und eine Rose für das richtige Parken steckten Kathrin Schuster und Thorsten Preßler unter die Scheibenwischer. (Foto: pst)
Eine „Grüne Karte” und eine Rose für das richtige Parken steckten Kathrin Schuster und Thorsten Preßler unter die Scheibenwischer. (Foto: pst)

Mit besorgtem Blick eilt ein Handwerker zu seinem Auto, als er Kathrin Schuster in ihrer blauen Uniform sieht. Sie weist sie als Mitarbeiterin des Zweckverbands Kommunale Dienste Oberland (ZV KD) ausweist. Doch schnell hellt sich seine Miene auf. Die Teamleiterin des ZV KD hat ihm kein „Knöllchen“ unter die Scheibenwischer gesteckt, sondern lediglich eine „Gelbe Karte“. Anlässlich des Valentinstags drücken die kommunalen Verkehrsüberwacher in Gilching beide Augen zu und belassen es bei einer Verwarnung. Und für „Richtigparker“ gibt es sogar eine Rose.

Die Überwachung des ruhenden Verkehrs hat die Gemeinde Gilching an den Zweckverband übertragen. Am Valentinstag begleitet Bürgermeister Manfred Walter die Parkwächter ein stückweit und übernimmt die Rolle des Rosenkavaliers. Ihm gefällt an der Aktion, die der Zweckverband schon seit vielen Jahren durchführt, „dass einmal diejenigen, die etwas richtig gemacht haben, die Aufmerksamkeit bekommen“. An diesem Vormittag scheinen es die meisten Parkenden darauf angelegt zu haben, eine Rose zu bekommen. Schnell leert sich der Korb mit Rosen, die Thorsten Preßler (Leitung Außendienst) dabei hat. Dazu wird den vorbildlichen Parkern eine „Grüne Karte” mit der Aufschrift „wir sagen herzlich Dankeschön“ unter den Scheibenwischer geklemmt. Warum richtig parken so wichtig ist, erfahren die Autofahrer auf der Rückseite der Karte. Dabei werden freie Rettungswege, Bushaltestellen und Behindertenparkplätze erwähnt, aber auch die gültige Parkscheibe. Auf der „Gelben Karte“ wird an das Gewissen appelliert. „Beachten Sie im Interesse aller Verkehrsteilnehmer die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung – insbesondere zum Schutz von Kindern, älteren und schwerbehinderten Mitbürgern“. Bei den Verkehrsteilnehmern kommt die Aktion sehr gut an. „Ich habe schon einige Lächeln heute bekommen“, freut sich Kathrin Schuster. Im Alltag ist es oft anders. Dabei versichert sie: „Wir sind keine Jäger“. Die Verkehrsüberwacher hätten viel Verständnis für die Schwierigkeiten im Alltag, wenn es beispielsweise darum geht schwere Pakete auszuliefern. Auch an diesem Morgen steht ein Paketzusteller außerhalb der erlaubten Anlieferzeiten auf dem Marktplatz, der Fußgängerzone ist. Er freut sich, dass es für ihn heute nur die „Gelbe Karte“ gibt. Viel Geld über Strafzetteln einzunehmen, sei aber keineswegs das Ziel des Zweckverbands. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts soll „die Sicherheit im Verkehr für Bürgerinnen und Bürger erhöht werden“, heißt es auf der Verbandshomepage. Die eingenommenen Verwarn- und Bußgelder werden abzüglich einer Bearbeitungsgebühr direkt an die Kommunen weitergeleitet.
Dem ZV Kommunale Dienste Oberland mit seinem Sitz in Bad Tölz haben sich 156 Mitgliedskommunen angeschlossen. „53 machen bei der Valentinsaktion mit“, weiß Preßler. Bereits um vier Uhr morgens wurden dafür 5000 Rosen in München abgeholt und im Oberland verteilt.

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