Dass der MGV Concordia ein durchaus ungewöhnlicher Verein ist, zeigt sich schon an der Satzung. Die Mitglieder des Männergesangsvereins haben zwar vor allem auch das gemeinschaftliche Singen im Kopf und in den Kehlen, gleichzeitig sind sie jedoch die Bewahrer und Betreuer einer „grünen Insel“ direkt an der Landshuter Allee, des Concordia Parks mit Kleingartenanlage und Biergarten. In diesem Jahr kann der Verein auf sein 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Schon beim Neuhauser Wasservogelfest im Juli wurde dem Jubiläum gedacht, und jetzt am 24. Oktober feiert der Männergesangsverein seinen Gründungstag mit einem festlichen Abend im Kolpinghaus St. Theresia (Hanebergstr. 8).
Mit dabei im Festprogramm sind verschiedene Gastchöre, die Sängerin und Schauspielerin Sylvia Steyl, eine Gebirgstrachtengruppe sowie der italienische Solo-Sänger Luciano Saraceni, der Concordia-Mitglied ist. Die musikalische Begleitung und Regie liegt in den Händen von Chorleiter Roland Gromotka, der seit 1995 für die musikalischen Geschicke zuständig ist.
Mit Stand vom 1. Januar 2009 hatte der Verein 116 Mitglieder, 38 davon sind aktive Sänger. Solche sind der Concordia stets willkommen. Die Sänger sollten – wie es im Vereinsporträt heißt – „möglichst schon das reife Alter von 40 erreicht haben”. Eine Stimm- oder Gesangsausbildung wird nicht verlangt, eine gewisse Stimmbegabung allerdings vorausgesetzt. Mögliche Neuzugänge sollten rechtzeitig ihr Interesse bekunden (nähere Infos unter www.mgv-concordia.eu) und werden von Roland Gromotka getestet. Die Chorproben finden regelmäßig jeden Dienstag um 19.30 Uhr im Vereinsheim des Concordia-Parks an der Landhuter Allee 65 statt.
Der Park mit der vereinseigenen Gaststätte, dem Biergarten und der dazugehörigen Kleingartenanlage ist übrigens für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Auch ein kleiner Spielplatz für Kinder ist vorhanden. Gepflegt, finanziert und erhalten wird er ausschließlich von der Concordia. Sogar einen Platzwart hat der Verein. „Es ist bisher immer gelungen, den Münchnern diese einzigartige Domäne gegen alle Widerstände zu erhalten”, konstatiert Schriftführer Paul Waldraff und lässt keinen Zweifel daran, dass das auch in Zukunft so bleiben soll.
„Seit Lorenz Lindau am 20. September 1884 den Männergesangsverein Concordia beim Bürgermeisteramt Neuhausen eintragen ließ, wird mannhaft gesungen”, erinnert der Schriftführer an die Anfänge. Dass Traditionsbewusstsein angesichts des langen Bestehens des Vereins eine große Rolle spielt, versteht sich da fast von selbst. Rund 100 Lieder gehören zum Repertoire der Sängerschar – mundartlich bayerisches, deutsches, aber auch lateinisches, italienisches und aus den Französischen stammendes Liedgut. Chorgesang aus Opern und Operetten sowie die mundartliche „Waldner-Messe” runden das musikalische Betätigungsfeld des Gesangsvereins ab.
Gesungen wird unter Anleitung des Chorleiters zwar vor allem zur eigenen Freude in der Freizeit, aber auch öffentliche Auftritte sind nicht selten. So kann man die Concordia-Sänger bisweilen bei öffentlichen Veranstaltungen in Neuhausen hören, aber auch bei der Schausteller-Messe, die alljährlich im Hippodrom auf dem Oktoberfest stattfindet, auf dem Rathausbalkon zur Weihnachtszeit und in verschiedenen Münchner Kirchen. Und auch in unseren Nachbarländern wird die Sängergruppe immer wieder stimmlich aktiv.