Veröffentlicht am 29.10.2023 19:03

Bürger stellen Spielplatz wieder in Frage


Von Johannes Beetz

Die Nachverdichtung schreitet auch in Solln weiter. Grünflächen und damit auch Spielmöglichkeiten werden immer weniger und gleichzeitig gibt es durch den Zuzug immer mehr Kinder im Viertel. Gut ausgestattete Spielplätze dort, wo Kinder leben, sind also wichtig: Seit Jahren soll einer am Hermann-Hahn-Platz gebaut werden. Bürger hatten dies schon 2019 angeregt. Dieser Spielplatz war für 2021 bewilligt worden. Seine Errichtung wurde aber u.a. wegen Corona auf 2025 (oder noch später) verschoben.

Verschiedene Anträge

Jetzt empfahl die Bürgerversammlung im Münchner Süden jedoch, den so lange aufgeschobenen Spielplatz ganz „zu überdenken“. Einen ersten Antrag dazu lehnte die Bürgerversammlung zwar ab, stellte sich unmittelbar danach aber hinter einen zweiten. Dieser hatte argumentiert, der Bau eines Spielplatzes für Kinder beeinträchtige die Grünfläche und den Baumbestand. Die Mehrheit der Bürger folgte diesem Einwand und empfahl zudem, die Mittel für den Hermann-Hahn-Spielplatz für den Ausbau anderer Spielplätze im Viertel zu verwenden.
Den von den Bürgern einst geforderten Spielplatz gar nicht mehr zu bauen, wollte die Bürgerversammlung trotz ihrer „Überdenken-Forderungen“ indes auch nicht empfehlen: Der Antrag einer Bürgerin, auf den Spielplatzbau zu verzichten, wurde von der Versammlung abgelehnt. Die Bürgerin hatte bei ihrer Spielplatzablehnung auf den Baumbestand und die hier zu findenden Tiere wie Kleiber, Specht und Eichhörnchen verwiesen, an die Bedeutung der Grünanlage für Hunde erinnert und behauptet, Kinder und Jugendliche „benehmen sich meist nicht“.

Bürgergremium will beschleunigen

Im vergangenen Jahr hatte der Bezirksausschuss Münchner Süden noch einmal auf den Bau des Spielplatzes gedrängt und die Ergänzung um Geräte für größere Kinder (z.B. Klettergeräte wie Boulder-Wand und Elemente wie Hängebrücken oder Netze, eine Tischtennisplatte oder ein Trampolin) gefordert. Der Bezirksauschuss begründete dies nicht nur mit den durch Corona entstandenen Bewegungsdefiziten, sondern auch mit dem Fehlen von Fortschritten bei der Planung von Spielmöglichkeiten im Hermann-von-Siemens-Park.

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