Der Arnulfpark ist mittlerweile zu einem lebendigen Stadtquartier geworden, in dem gerade auch viele junge Familien ein neues Zuhause gefunden haben. Inzwischen werden auch die Riegelbauten mit Büroräumen und Gewerbeflächen erstellt, die das Wohngebiet zu den Gleisen hin abschotten sollen.
Barbara Roth, Anwohnerin des Arnulfparks und Sprecherin des dortigen Bürgertreffs, nahm diesen Umstand jetzt zum Anlass, den Bezirksausschuss um Unterstützung zu bitten. Es fehlen nämlich immer noch die zwei Verbindungsstege hinüber ins Westend, die im Bebauungsplan vorgesehen sind.
„Der Arnulfpark ist ein abgetrenntes Viertel”, stellte Roth in der letzten BA-Sitzung fest. Da sie dort lebe, könne sie das aus eigener Erfahrung beurteilen. „Die Abgrenzung ist sehr stark.” Man sei durch die Hauptverkehrswege Arnulfstraße, Donnersbergerbrücke, Hackerbrücke und Bahngleise eingeschlossen. Und wenn man auf die andere Seite der Bahn wolle, müsse man entweder zur Hackerbrücke oder zur Donnersbergerbrücke laufen, um hinüber zu kommen. „Ghettosituation”, fasste Barbara Roth dies mit einem Wort zusammen.
Der Bürgertreff Arnulfpark befürchtet, dass – wenn die Baulücken entlang der Bahngleise erst einmal geschlossen sind – die geplanten Stege nicht mehr realisiert werden. „Wenn nicht jetzt etwas passiert”, werde die Verbindung für alle Zeit gekappt, meinte die Sprecherin und bat die Mitglieder des Bezirksausschusses sich wenigsten für den Bau eines Steges – nämlich in der Verlängerung zur Helmholtzstaße hinüber zur Bergmann-/Fäustlestraße – stark zu machen.
Barbara Roth stieß damit auf offene Ohren. Auf Anregung der CSU-Fraktion hatte das Stadtteilgremium zusätzlich zum schriftlich zusammengefassten Anliegen des Bürgertreffs Arnulfpark bereits einen eigenen Antrag an das Baureferat formuliert, in dem die Landeshauptstadt aufgefordert wird, „die im Bebauungsplan des Arnulfpark vorgesehenen Fußgänger- und Fahrradstege unverzüglich zu errichten und damit die vorgesehene Anbindung an die umgrenzenden Stadtviertel und öffentliche Einrichtungen herzustellen.”
Für das Gesamtprojekt „Hauptbahnhof–Laim–Pasing” – und damit auch für den Bereich Arnulfpark – sei als wesentlicher Baustein des Verkehrskonzeptes für Fußgänger und Radfahrer eine möglichst direkte und sichere Verkehrsanbindung vorgesehen, um diese neu erbauten Quartiere mit den umliegenden Vierteln zu vernetzen, heißt es in der Begründung. Es sei nicht Sinn und Zweck gewesen, angetrennte und eigenständige Quartiere zu schaffen, sondern es sollten neue Wohn- und Arbeitsbereiche in die angrenzenden Stadtteile einbezogen werden. „Der sofortige Bau der Fußgänger- und Radwegstege ist daher zwingend erforderlich, da anderenfalls eine gute Eingliederung des Arnulfpark in die vorhandene Stadtstruktur erheblich behindert wird.”
Die Finanzierung des Steges in Höhe der Helmholtzstraße würde die Stadt übrigens nur hälftig treffen. Im städtebaulichen Vertrag zum Arnulfpark wurde geregelt, dass die andere Hälfte von den Grundstückseigentümern übernommen wird.