„Es wird eine neue Grünanlage geben“, freute sich Gudrun Piesczek (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Bau und Stadtplanung im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Im Zuge des Bauvorhabens am Südlichen Oberwiesenfeld entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Olympiagelände ein neuer öffentlich zugänglicher Park. Kürzlich stellten Landschaftsarchitekten, Bauherr und Vertreter des Baureferats die Planung der Freiflächengestaltung vor und stießen beim BA auf breite Zustimmung. „Frischer Wind kommt nach München“, lobt Gudrun Piesczek, die das Konzept für „innovativ und ideenreich“ hält.
Auf dem rund sieben Hektar großen Gelände nahe dem Olympiapark am Südlichen Oberwiesenfeld werden in zwei Bauabschnitten insgesamt 611 Wohnungen, drei Kitas sowie drei Einheiten für Kleingewerbe errichtet. Die Stadibau GmbH, ein Wohnungsunternehmen des Freistaats Bayern, baut hier Wohnraum für Staatsbedienstete. Die ersten 186 Wohnungen konnten bereits im Dezember 2023 bezogen werden, die verbliebenen 156 Wohnungen des ersten Bauabschnitts sollen bis Ende des 2. Quartals 2024 ebenfalls fertiggestellt werden. Eine Fertigstellung des Gesamtprojekts ist bis Anfang 2025 geplant, erklärte Stefanie Baur von der Stadibau.
22.300 Quadratmeter Außenfläche werden innerhalb der privaten Wohnanlage gestaltet, weitere 37.130 Quadratmeter sollen in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München als öffentliche Parkanlage entstehen. Mit dem Entwurf sind die Planer vom Landschaftsarchitekturbüro Studio Vulkan, mit Büro in Zürich und München betraut.
Das Grundstück am Südlichen Oberwiesenfeld wurde früher als Pferdelazarett und darauffolgend als Tierklinik der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) genutzt. „Der Parkentwurf setzt sich mit den spannenden unterschiedlichen historischen Ebenen des Ortes im Freiraum auseinander“, erklärte Stefanie Baur von der Stadibau GmbH auf Anfrage. „Viele der schönen alten Bestandsbäume werden erhalten und in das neue Konzept integriert.“ Bauwerke wie das ehemalige Langstallgebäude und eine Einfassungsmauer sollen umgestaltet werden und Erinnerungsstücke an die bewegte Vergangenheit bilden. Bei der Gestaltung der Wege und Aufenthaltsflächen will man das vorhandene Natursteinpflaster, das nach dem Abbruch eingelagert wird, wiederverwenden. Auch soll sich die Wegegestaltung an jener im Olympiapark orientieren. Geplant sind Spielplätze für Klein- und Schulkinder mit inklusiven Spielgeräten, ein Kletterturm mit Rutsche, ein Boulderbereich, ein Streetballfeld sowie Aufenthaltsangebote für Jugendliche. Und auch ein Trinkbrunnen soll kommen.
Im BA 9 stoßen diese Ideen auf Zuspruch über die Parteigrenzen hinweg. Nur wenige Anregungen formulierte das Gremium. So wünscht man sich, dass die Planer noch einmal prüfen, wie mehr Schatten etwa bei den Spielbereichen geschaffen werden kann. Aktuell ist vorgesehen, dass ausschließlich freistehende Bäume Schatten spenden. Ebenso fragt der BA an, ob Obstgehölze gepflanzt, der Hauptweg bzw. die Anbindung zum Wohngebiet mit sogenannter „adaptiver Beleuchtung“ versehen und die Fläche für den Jugendspielbereich erweitert werden können. Mehrheitlich sprechen sich die BA-Mitglieder zudem für die Schaffung öffentlicher Toiletten aus. Während einige BA-Mitglieder die Sorge haben, dass die WCs zu Ausweichtoiletten für den Olympiapark und damit hoch frequentiert werden könnten, halten andere eine WC-Anlage vor allem im Spielplatzbereich für wichtig. Laut Bauvorgaben ist ein WC indes nicht vorgeschrieben.