Veröffentlicht am 10.11.2009 14:43

Automatentoilette für Freizeitoase


Von TG
Am Max-Hirschberg-Weg, nahe dem künftigen Kinderspielplatz, soll eine durch Münzeinwurf und Werbung finanzierte Toilette aufgestellt werden. (Foto: tg)
Am Max-Hirschberg-Weg, nahe dem künftigen Kinderspielplatz, soll eine durch Münzeinwurf und Werbung finanzierte Toilette aufgestellt werden. (Foto: tg)
Am Max-Hirschberg-Weg, nahe dem künftigen Kinderspielplatz, soll eine durch Münzeinwurf und Werbung finanzierte Toilette aufgestellt werden. (Foto: tg)
Am Max-Hirschberg-Weg, nahe dem künftigen Kinderspielplatz, soll eine durch Münzeinwurf und Werbung finanzierte Toilette aufgestellt werden. (Foto: tg)
Am Max-Hirschberg-Weg, nahe dem künftigen Kinderspielplatz, soll eine durch Münzeinwurf und Werbung finanzierte Toilette aufgestellt werden. (Foto: tg)

Ein Café mit einer für die Öffentlichkeit zugänglichen Toilette – das wär’s gewesen, was sich die Lokalpolitiker der Schwanthalerhöhe für den „Bahndeckel“ gewünscht haben. Auf der Stahlbetonbrücke, die über die Bahnlinie München – Rosenheim führt, soll bis zum kommenden Frühjahr eine vielfältig verwendbare Freizeitoase mit allerlei Spielmöglichkeiten entstehen. Café oder Kiosk, die neben dem Wunsch, die freie Zeit so angenehm wie möglich zu verbringen, auch anderen Bedürfnissen genügt hätten, sind jedoch vom Tisch. Die Anlage wird vermutlich eine sich durch Werbung und Münzeinwurf finanzierende Automaten-Toilette bekommen.

Die Abgeordneten der Bezirksausschüsse Sendling (BA 6) und Schwanthalerhöhe (BA 8) hatten sich für eine „öffentliche Toilette” auf der Erholungsfläche eingesetzt. Sie gehen davon aus, dass sich vom Sommer des kommenden Jahres an Familien mit Kindern aus dem Neubaugebiet Theresienhöhe dort tummeln werden. Denen sollte es möglich sein, sogenannten menschlichen Bedürfnissen nachzugehen, ohne auf wie auch immer geartete Schwierigkeiten zu stoßen. Anders, so die Sorge der BA-Mitglieder, könnten Bäume und Büsche der „Freizeitoase” als öffentliche Toilette benutzt werden. Oder sogar Häuserecken. Vom Baureferat der Stadt München gab es jetzt, ungeachtet der Wünsche von Lokalpolitikern, grünes Licht für eine „Litfaßtoilette“. Nicole Preußner, eine Sprecherin: „Wir stehen dem wohlwollend gegenüber.“ Ein „optimaler Standort“ sei der Max-Hirschberg-Weg nahe der Ganghoferstraße. Preußner: „Dorthin kommt der Kleinkinderspielplatz, die Bushaltestelle ist in der Nähe; soziale Kontrolle ist gegeben.“

„Wir müssen die Toilettensituation lösen”

Die „Oase” auf der Theresienhöhe liegt auf der Grenze von Schwanthalerhöhe und Sendling. Anders als der BA 8 mochten sich die Sendlinger nicht mit einer Toilette anfreunden, die durch Werbung finanziert wird. Weil das voraussetzt, dass sechs große, möglicherweise schrille Werbetafeln nahe dem „stillen Örtchen” angebracht werden. Und das Baureferat macht das Aufstellen der Toilette davon abhängig, dass sich die BAs „im Sinne eines koordinierten Vorgehens“ einigen. Es kämen dann auf jeden Bezirk drei Werbetafeln, für die Standorte gesucht werden müssten. „Es hängt an den Sendlingern, sich zu bewegen“, sagt dazu Thomas Hofstätter, Vize-Vorsteher des BA 8. Sein Appell: „Wir müssen die Toilettensituation lösen.“ Nachdem die Café-Variante keinesfalls verwirklicht werde, müsse sich der BA 6 auf einen Kompromiss einlassen. Mit der „Litfaßtoilette“ auf dem Gollierplatz hätten alle Beteiligten nur gute Erfahrungen gemacht. Vom Standort am Max-Hirschberg-Weg sei ebenfalls keine Belästigung zu erwarten.

Werbeflächen abgelehnt

Die Sendlinger lehnten das Aufstellen von Werbeflächen auf öffentlichem Grund prinzipiell ab , erklärt Günter S. Pelkowski, Vorsitzender des BA Sendling. Er sei indes diskussionsbereit: „Wenn wir sonst keine andere Möglichkeit haben, zu einer Toilette zu kommen, dann müssen wir der ‚Toilette mit Werbetafeln’ näher treten.“ Das sei eine Frage des Verhandelns mit den Betreibern der Toilette. Die Gremien müssten sich auf Standorte einigen. Weil der Werbepartner der Stadt München demnächst wechseln wird, schlägt das Baureferat vor, die Suche nach genehmen Standorten so lange zurückzustellen, bis der künftige Vertragspartner der Stadt feststehe.

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