Münchens Sozialreferentin Dorothee Schiwy hat die Ergebnisse aus der Befragung zur sozialen Lage in München vorgestellt, die eine Grundlage unter anderem für den Münchner Armutsbericht 2026 sind. „Bei den Umfrageergebnissen fällt auf, dass ein nicht unbedeutender Anteil der Bürger bei Themen wie Inklusion, Wohnen und Armut sich aktuell oder in der Zukunft besorgt oder eingeschränkt fühlt. Deshalb ist das Ziel des Sozialreferats, die Angebote, die Menschen in sozialen Notlagen helfen, noch besser bekannt zu machen und die Betroffenen in schwierigen Situationen zu unterstützen”, so Schiwy. Befragt wurden 25.000 repräsentativ ausgewählte Münchner, die mindestens 16 Jahre alt waren.
51 Prozent der Befragten fühlt sich in München sehr wohl. Nur 0,3 Prozent der Befragten gaben an, sich in München gar nicht wohlzufühlen.
19 Prozent der Befragten fühlen sich durch eine Krankheit, Behinderung oder psychische Beeinträchtigung dauerhaft mäßig bis sehr stark bei ihren alltäglichen Tätigkeiten eingeschränkt.
Kirchengemeinden und andere Religionsgemeinschaften sind die am meisten genutzten sozialen Angebote (neun Prozent), gefolgt vom Jobcenter (fünf Prozent) und den Sozialbürgerhäusern (vier Prozent).
51 Prozent der Befragten haben während der Covid19-Pandemie keine gravierenden Nachteile erlebt. 38 Prozent fühlten von der Gesamtsituation stark belastet, 17 Prozent waren sehr einsam und zehn Prozent der Befragten haben in ihrem Umfeld eine*n Coronatoten zu beklagen.
78 Prozent der Befragten finden, dass eine Vielfalt von Religionen gut für München ist, 72 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Migranten das Leben in der Stadt bereichern. Insgesamt zeigt sich überwiegend eine tolerante Haltung gegenüber verschiedenen Gruppen.
Die Mehrheit der Befragten befürwortet die Unterstützung von Langzeitarbeitslosen bei ihrer beruflichen Wiedereingliederung. Allerdings sieht jeweils knapp die Hälfte der Befragten vor dem Hintergrund des guten Münchner Arbeitsmarktes die Verantwortung für die Arbeitslosigkeit bei den Betroffenen.
17 Prozent der Befragten leben in armen Haushalten, sieben Prozent in reichen Haushalten. Den höchsten Anteil haben Befragte, die in Haushalten der unteren Mitte leben (50 Prozent). Im Mittel geben die Haushalte, in denen die Befragten leben, 31 Prozent des Haushaltseinkommens für Miete bzw. die Tilgung / Zinsen für eine selbst bewohnte Immobilien aus. Etwa zwölf Prozent der Befragten haben keine Angabe zur Höhe des Haushaltsnettoeinkommens gemacht.
Elf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie sich ihre derzeitige Wohnung in zehn Jahren nicht mehr leisten können und nur 37 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Wohnung dazu geeignet ist, bis ins hohe Alter dort leben bleiben zu können.