Die Bahngleise sollen das Westend und das Neubaugebiet „Arnulfpark“ nicht länger trennen. Sowohl der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) als auch der BA 8, Schwanthalerhöhe, drängen die Stadt und die Bahn, den seit langem geplanten Verbindungssteg zwischen der Hacker- und der Donnersberger Brücke endlich zu verwirklichen. Die Geduld von Bürgern und Lokalpolitikern beider Stadtteile ist erschöpft. Sie wollen sich nicht länger hinhalten lassen und fordern jetzt unverzüglich, den im Bebauungsplan für den „Arnulfpark“ vorgesehen Fußgänger- und Fahrradsteg über die Gleise zu errichten. Mehrere Anträge beider Bezirksausschüsse sowie zahlreiche Empfehlungen aus Bürgerversammlungen unterstrichen in der Vergangenheit, wie notwendig und wichtig diese Querverbindung durch einen Steg für die Bürger ist.
Barbara Roth, Sprecherin der „Arbeitsgruppe Arnulfpark“, hatte beklagt, das neue Wohnquartier mit seinen tausend Wohnungen und viertausend Arbeitsplätzen sei fast fertig, werde aber von den Schienen komplett nach Süden abgetrennt, was zu einer „Ghetto-Situation“ führe. Der BA Schwanthalerhöhe beschränkte sich in seiner jüngsten Sitzung nicht darauf, den Antrag des Nachbar-BA zu unterstützen, sondern fordert in einer eigenen Initiative die Stadt auf, die erforderlichen Maßnahmen für den Steg zu ergreifen und dem Posten im Mehrjahresinvestitionsplan Priorität einzuräumen. Gleichzeitig bittet der BA 8 die Deutsche Bahn AG und das Eisenbahn-Bundesamt, den Vorgang „zügig und vorrangig zu bearbeiten und so zu einer schnellstmöglichen Lösung beizutragen“.
„Zeit zu Handeln!“, drängt der BA Schwanthalerhöhe in seinem Antrag. Er hat kein Verständnis mehr für die von der Stadt vorgebrachte Erklärung, die schwierigen Verhandlungen mit der Bahn seien dafür verantwortlich, dass sich die Planung des Steges verzögert habe. „Schon im August letzten Jahres wurde auf Anfrage des BA 8 seitens des Baureferates mitgeteilt, dass die Verhandlungen ‚voraussichtlich Ende des Jahres 2008 abgeschlossen sein’ werden“, heißt es in der Antrags-Begründung des Unterausschusses Umwelt und Verkehr. Der kritisiert: „Seitdem ist über ein Jahr vergangen, ohne dass weitere konkrete Maßnahmen bekannt oder ergriffen worden wären.“ Dabei solle der Steg mehrere – auch seitens der Stadt durchaus befürwortete – Funktionen erfüllen. So solle der Steg den seit langem geforderten barrierefreien Zugang zu den Gleisanlagen der Haltestelle Donnersberger Brücke ermöglichen und die Quartiere „Arnulfpark“ und das Westend verbinden. Das erhöhe gleichzeitig die Lebensqualität und Attraktivität der Wohnlage an der Landsberger Straße. Zudem erhoffen sich die Lokalpolitiker von der Fußgänger- und Radfahrerbrücke, bessere und vor allem sichere Schulwege für Kinder. Der BA 8 fordert deshalb: „Die Landeshauptstadt München wird aufgefordert, die Planungen und die Realisierung des Stegs schnellstmöglich aufzunehmen und zu realisieren.“