Diese beiden Kennzeichnungen sorgen vielfach für Verwirrung. Auf das M+S-Symbol sollten Sie sich nicht verlassen. Nicht jeder Reifen mit M+S-Kennzeichnung - für Matsch und Schnee – ist ein Winterreifen. Das Problem ist, dass nicht klar definiert ist, welche Eigenschaften ein Pneu aufweisen muss, um als M+S-Reifen gekennzeichnet werden zu dürfen. Die internationale ECE-Regelung besagt nur, dass das Laufflächenprofil in frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften aufweisen muss als ein „normaler“ Reifen. Dazu sind größere Profilrillen vorgeschrieben. Konkrete Eigenschaften sind aber nicht geregelt. Durch die schwammige Formulierung sind den Herstellern im Grunde Tür und Tor geöffnet, so dass jeder entsprechende Reifen M+S-deklariert werden darf. Die Aussage über die tatsächlichen Wintereigenschaften ist damit gleich null. Teils sind sogar Sommerreifen mit M+S-Symbol erhältlich, oft in Fernost produziert. Mehr Verlass ist auf das Schneeflockensymbol an der Seitenflanke.
Es steht für einen gewissen amerikanischen Standard, hinter dem sich ein einheitliches Testverfahren mit fest vorgeschriebenen Kriterien verbirgt. Auch wenn diese Norm in Europa nicht gilt, können Sie bei einer stilisierten Schneeflocke davon ausgehen, dass dieser Reifen bei Eis und Schnee ausreichend Halt gibt. Orientieren Sie sich im Zweifel an der Laufoberfläche und der Profiltiefe: Sie sollte mindestes vier Millimeter betragen. Gute Winterreifen besitzen viele Lamellen, die Sie als feine Einschnitte in den Profilblöcken erkennen. Sie müssen sich über gesamte Laufflächenbreite ziehen. Fehlen solche Einkerbungen hat der Reifen auf winterlichen Fahrbahnen nichts zu suchen. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie Ihre Winterräder mit Fachberatung kaufen. Einen umfassenden Überblick welche Pneus nicht nur richtige, sondern auch empfehlenswerte Winterreifen sind, bieten die ADAC-Winterreifentests.