Veröffentlicht am 23.11.2009 18:45

„Fußballspielen verboten!”

Kinder und Jugendliche kritisierten bei „ihrer” BA-Sitzung, dass sie sich nirgends gemeinsam aufhalten dürfen. Zum Beispiel, um Fußball oder ähnliches zu spielen. (Foto: tg)
Kinder und Jugendliche kritisierten bei „ihrer” BA-Sitzung, dass sie sich nirgends gemeinsam aufhalten dürfen. Zum Beispiel, um Fußball oder ähnliches zu spielen. (Foto: tg)
Kinder und Jugendliche kritisierten bei „ihrer” BA-Sitzung, dass sie sich nirgends gemeinsam aufhalten dürfen. Zum Beispiel, um Fußball oder ähnliches zu spielen. (Foto: tg)
Kinder und Jugendliche kritisierten bei „ihrer” BA-Sitzung, dass sie sich nirgends gemeinsam aufhalten dürfen. Zum Beispiel, um Fußball oder ähnliches zu spielen. (Foto: tg)
Kinder und Jugendliche kritisierten bei „ihrer” BA-Sitzung, dass sie sich nirgends gemeinsam aufhalten dürfen. Zum Beispiel, um Fußball oder ähnliches zu spielen. (Foto: tg)

„Bei uns im Hof dürfen wir nicht Fußballspielen. Das nervt im Sommer.“ Der elfährige Enty meldete sich bei der Bezirksausschusssitzung für Kinder und Jugendliche im Laimer „Interim“ selbstbewusst zu Wort. Der Junge versteht nicht, weshalb ein Schild in „seinem” Hof in der Veit-Stoß-Straße das Fußballspielen verbietet, obwohl doch eine große Wiese geradezu dazu einlädt. „Manchmal spielen wir trotzdem, aber dann kommt die Hausmeisterin und wir bekommen Ärger“, erzählt er. Auch andere Kinder und Jugendliche beklagten bei „ihrer” BA-Sitzung, sie dürften mit ihren Freunden nicht in der Nähe der Häuser, in denen sie mit ihren Eltern wohnen, spielen. Das führte bei den Zuhörern zu dem Eindruck: Spielende Kinder und Jugendliche sind in Laim nicht gut gelitten. Beinahe sieht es so aus, als orientierten sich manche Erwachsene an dem zynischen Satz: „Kinder dürfen zu sehen sein aber nicht zu hören.“

Der Bezirksausschuss Laim (BA 25) mit seinem Vorsitzenden Josef Mögele (SPD) hatte die Kinder und Jugendlichen Laims dazu eingeladen, vorzutragen, was sie am Geschehen im Viertel zu kritisieren haben oder was sie anregen wollen. Mögele: „Uns interessiert, was unsere Kleinsten für Wünsche haben.“ Die Kinderbeauftragte des BA, Lisbeth Haas (Grüne) sowie Mitglieder des Unterausschusses Soziales, Schule und Sport, hörten dem Nachwuchs aufmerksam zu. Sie sind die Paten für die Anliegen der jungen Leute. Nur drei Sitzreihen im „Interim“ waren von Kindern besetzt. Lisbeth Haas räumte ein, der Termin für den Kinder- und Jugend-BA sei schlecht gewählt. Denn: Im Rathaus fand zur selben Zeit anlässlich des 20-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention ein großes Kinder- und Jugendforum statt.

„Nicht gemeinsam spielen”

Den elfjährigen Firat aus der Veit-Stoß-Straße bekümmert, dass er nicht mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft gemeinsam in einem Hof spielen darf. „Was kann ich schon allein machen?“ fragt er. Verrottete Spielplätze und jede Menge Hundekot auf der Wiese – das bemägelten mehrere Kinder. Der zehnjährige Philip wagte sich mit einem Wunsch vor: eine Half-Pipe für den Agricolaplatz. Das ist eine Bahn, auf der sich die Jugend mit ihren Rollbrettern, auch Skates genannt, gern tummelt. Als Firat erzählte, er und seine Freunde nähmen Reißaus, sobald Männer mit Bierflaschen in „ihren” Hof kämen, regte Alexandra Gaßmann (CSU) vom Unterausschuss Soziales, Schule und Sport an, der BA solle die Hausverwaltung darüber informieren und Kontaktbeamte der Polizei auf die ungebetenen Gäste aufmerksam machen. Samantha (10) und den achtjährigen Ferdinand ärgert, dass in ihrem Hof in der Guido-Schneble-Straße häufig Hundkot liegt. Samantha: „Da spielen kleine Kinder und die nehmen alles in den Mund.“ Sie und ihr Bruder Ferdinand erhoffen sich von „den Paten“, dass Hunde künftig vom Hof ferngehalten werden. Ein Nachbarjunge wusste auch gleich wie: „Mit Überwachungskameras und dann muss der Hundebesitzer zahlen.“

168-er Bus total überfüllt

Wie die Großen so die Kleinen. Wie bei der Bürgerversammlung der Erwachsenen, interessierte die „Jungbürger“, was dort hinkommen soll, wo noch das „Hertie“ steht. Josef Mögele antwortete: „Ein großes Haus mit mehreren Geschäften.“ Ein Mädchen, das nicht kommen konnte, hatte sich schriftlich darüber beschwert, dass der 168-er Stadtbus von der Wastl-Witt-Straße zum S-Bahnhof Laim allzu oft total überfüllt sei. Das bestätigte Alexandra Gaßmann. Ihr sei bekannt, dass der Bus an der Haltestelle Fürstenrieder Straße einfach weitergefahren sei, weil er bereits überfüllt gewesen sei. Das CSU-Abgeordnete schlug vor, die MVG zu bitten, den Zehn-Minuten-Takt in Stoßzeiten zu verstärken.

Kinder- und Jugend-Sprechstunde

Alexandra Krohn, Leiterin des Laimer Jugendzentrums berichtete davon, dass sich dessen Umbau wegen der trostlosen Bausubstanz des Hauses bereits um ein halbes Jahr verzögert habe. Dadurch verschiebe sich der Bau des Abenteuerspielplatzes in der unmittelbaren Nachbarschaft des „Laimer’s“ immer weiter nach hinten. Krohn: „Bis zum Einzug ins renovierte Haus wird es wohl Frühjahr 2011 werden.“ Lisbeth Haas ermunterte die Kinder, sich auch künftig an die BA-Mitglieder zu wenden. „Es wird künftig alle zwei Monate eine Kinder- und Jugendsprechstunde im Laimer Jugendzentrum geben.“ Die erste Veranstaltung dieser Art werde am 29. Januar stattfinden. Haas versprach, wie alle anderen BA-Mitglieder, die Paten würden sich um Kritik und Wünsche der Kinder kümmern. Die Kinderbeauftragte: „Bis zum Februar des nächsten Jahres werdet ihr wissen, wie der Stand eures Anliegens ist.“

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