„Das ist absolut außergewöhnlich“, freute sich SOS-Kinderdorf-Bereichsleiter Christoph Rublack, „dass eine soziale Einrichtung eine andere soziale Einrichtung in diesem hohen Umfang unterstützt.“ Entsprechend herzlich bedankte er sich bei der elfköpfigen Abordnung der Münchner Freizeitstätte Hirschgarten. Die 17 ehrenamtlich tätigen Jugendlichen hatten beim diesjährigen Sommerferienprogramm mit den mehr als 150 Kindern gewettet, dass sie mehr Geld für SOS-Kinderdorf sammeln als die Kleinen – und die Wette haushoch verloren. Die Buben und Mädchen sammelten bei Verwandten und Freunden, in Geschäften und S-Bahnen insgesamt stolze 2000 Euro, die Betreuer kamen auf 500 Euro.
Neben dem tollen Gefühl etwas Gutes zu tun, winkte den Kindern auch noch der Gewinn des Wetteinsatzes: Hierfür musste der Leiter der Freizeitstätte, Ralf Geweniger, im Sissi-Kostüm tanzen.
Nun wurde das Geld von den Jugendlichen und Mitarbeitern der Freizeitstätte Hirschgarten persönlich überbracht. Bei dem Ausflug informierten sich die Jugendlichen auch über das Leben im SOS-Kinderdorf in Diessen. Neben dem Betreuungskonzept interessierte die Jugendlichen wie das konkrete Leben der Kids im Dorf abläuft. Bekommen sie auch Taschengeld und wie viel, was sind die Gründe, warum Jemand nicht bei der Familie bleiben kann oder wie lange dürfen die Kinder aufbleiben? Schnell wurde klar, dass trotz des familiären Konzeptes mit einer Kinderdorfmutter doch viele Nachteile bleiben und einige Sachen nicht selbstverständlich sind. Um so mehr stellte sich das Gefühl ein, den richtigen Empfänger für die stattliche Summe gefunden zu haben und die Sicherheit, dass das Geld in gute Hände kommt: Es wird für die Renovierung des Sonnenhauses verwendet, in das im nächsten Jahr eine neue Kinderdorffamilie einziehen wird. Dort finden dann sechs Kinder ein neues Zuhause, in dem sie aufwachsen können.
Das Spendenprojekt gehört seit fünf Jahren zum festen Bestandteil der Freizeitstätte Hirschgarten, deren Träger die Ev. Kirche ist. „Die Möglichkeit zu schaffen, etwas für andere zu tun und sich sozial zu engagieren ist ein uns wichtiges Anliegen. Es ist toll zu sehen, wie begeistert die Kinder dabei waren und wie sie sich in den Jugendlichen, die bei uns mitarbeiten, ein Vorbild nehmen. Deswegen danke ich allen Spendern, den Kids und besonders unseren Ehrenamtlichen.“