Veröffentlicht am 20.01.2010 11:12

Die Gesundheitsfrage - Polypen entfernt und Paukenröhrchen eingesetzt

Robert Niemuth, Apotheker<br>Apotheke West 4, Elsenheimer Str. 49, <br>80687 München-Laim, Tel. 089-57877965
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Johanna S. 33 Jahre aus Karlsfeld: Liebes Expertenteam, meine Tochter (5) hat vor 3 Wochen Polypen entfernt und Paukenröhrchen eingesetzt bekommen. Mit den Mandeln hatte sie so gut wie nie Probleme, jedoch ist die rechte Mandel größer wie die linke, das kann man beim „in den Mund schauen“ sehen. Jetzt schnarcht sie immer noch, schläft mit offenem Mund und ist auch sehr unruhig. Was raten Sie uns?

Sehr geehrte Frau S., die Rachenmandeln, auch Polypen genannt, liegen am Übergang von der Nasenhöhle zum Rachen. Man kann sie nicht sehen. Unmittelbar neben den Rachenmandeln liegt der Eingang zum Mittelohr. Ist er durch angeschwollene Rachenmandeln verlegt, so kann sich hinter dem Trommelfell Flüssigkeit ansammeln. Das kann zu Hörstörungen oder wiederkehrenden Infektionen des Mittelohres führen. Sind die Beschwerden belastend, können die Rachenmandeln operativ entfernt werden und ein Paukenröhrchen in das Trommelfell eingesetzt werden, um eine Belüftung des Mittelohres zu gewährleisten. Oft ist kurz nach diesem operativen Eingriff die Nasenatmung durch Schwellung noch verlegt, so dass die Kinder zunächst weiter schnarchen. Beraten Sie sich bei der nächsten Kontrolluntersuchung mit Ihrem HNO-Arzt. Die Gaumenmandeln (Tonsillen) liegen am Zungengrund, rechts und links neben dem Gaumensegel. Bei geöffnetem Mund ist ein Teil von ihnen erkennbar. Auch diese sind zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr, aufgrund von vermehrten Infektionen des Nasen- Rachen- Bereiches oft vergrößert. Gaumenmandeln können ebenfalls operativ entfernt oder verkleinert werden. Dies ist nur dann zu empfehlen, wenn chronische Mandelentzündungen auftreten.

Sehr geehrte Frau S., Polypen (Schleimhautwucherungen im Nasenrachenraum) aber auch vergrößerte Rachenmandeln können Ursachen für diese Symptome sein. Gerade in der kalten Jahreszeit kommt es in Verbindung mit Virusinfekten der oberen Atemwege häufig zu verstärkten Beschwerden. Und umgekehrt treten dadurch auch wieder leichter Infektionen der oberen Atemwege auf, da es zur Austrocknung der Schleimhäute kommt und somit Viren und Bakterien einen idealen Nährboden vorfinden. Die trockenen Nasenschleimhäute sondern vermehrt Sekret ab und es macht sich ein unangenehmer Schnupfen bemerkbar. Kindergartenkinder, wie Ihre Tochter, sind den ganzen Winter über zahlreichen Erregern ausgesetzt, so dass es oft zu vielen hintereinander auftretenden Infekten kommt. Es ist wichtig, die Nasenschleimhäute feucht zu halten, um sie vor Austrocknung und Schwellung zu bewahren. Dies geht sehr gut mit der regelmäßigen Anwendung von physiologischer Kochsalzlösung, etwa als Meerwasser-Nasenspray. Vermeiden Sie zu viel trockene Heizungsluft, fördern Sie die Luftfeuchtigkeit durch häufiges Lüften und das Aufstellen von Wasserschalen. Frische Luft und gesunde Ernährung fördern außerdem die Abwehrkräfte. Sprechen Sie mit dem Kinder- und Jugendarzt, wenn sich die Beschwerden des Kindes verschlimmern, insbesondere bei auftretendem Fieber oder starken Halsweh bzw. Schluckbeschwerden, um behandlungsbedürftige Erkrankungen abzuklären.

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