Veröffentlicht am 08.03.2010 17:10

Tram-Westtangente „bewegt die Gemüter”

Die Laimer sollen über die geplante Linienführung der Tram im Westen  Münchens – vom Romanplatz bis zur Aidenbachstraße – informiert werden. (Foto: tg)
Die Laimer sollen über die geplante Linienführung der Tram im Westen Münchens – vom Romanplatz bis zur Aidenbachstraße – informiert werden. (Foto: tg)
Die Laimer sollen über die geplante Linienführung der Tram im Westen Münchens – vom Romanplatz bis zur Aidenbachstraße – informiert werden. (Foto: tg)
Die Laimer sollen über die geplante Linienführung der Tram im Westen Münchens – vom Romanplatz bis zur Aidenbachstraße – informiert werden. (Foto: tg)
Die Laimer sollen über die geplante Linienführung der Tram im Westen Münchens – vom Romanplatz bis zur Aidenbachstraße – informiert werden. (Foto: tg)

„Die Westtangente für die Tram bewegt die Gemüter in Laim.“ Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Laim (BA 25), Peter Stöckle, übernahm bei der jüngsten Sitzung des Gremiums die Rolle des Anwalts der Bürgerinnen und Bürger von Laim. Die hätten „ein starkes Informationsbedürfnis, was das Projekt einer Linie der Tram durch die Fürstenrieder Straße anbelangt.“ Dem müsse „Rechnung getragen werden”. Stöckle: „Wir schlagen deswegen eine Einwohnerversammlung vor, bei der die Stadt München dem Bürger die Planung verständlich erklärt.“ Das Einwohnertreffen solle nach Möglichkeit noch in der ersten Hälfte dieses Jahres stattfinden.

Der CSU komme es darauf an, dass sich die Laimer vorab ein Bild von dem Vorhaben machen können. Würden die Bürger erst zum Zeitpunkt des Planfeststellungsverfahrens informiert, sei das zu spät, trug der christsoziale Lokalpolitiker vor. Sie müssten auf jeden Fall vorher gehört werden. Dagegen hatte der Vorsitzende des Lokalparlaments, Josef Mögele (SPD), schon früher erklärt, er halte eine Einwohnerversammlung erst dann für sinnvoll, wenn erste Planungsergebnisse vorlägen. Bei der BA-Sitzung im vergangenen Monat war in Laim unter anderem deshalb – wie auch in den anderen vom Tram-Projekt betroffenen Stadtteilen – ein vierköpfiges „Kompetenz-Team“ gebildet worden. Das soll den Laimern das Thema „Tram-Westtangente” verständlich machen und sie an den Planungsschritten beteiligen.

„Mehr Lebensqualität”

Wie berichtet, sieht ein Grundsatzbeschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt eine neue Tramstrecke vor, die auf einer Länge von fast neun Kilometern vom Romanplatz durch die Fürstenrieder Straße bis zur Aidenbachstraße führen soll. Ziel des Vorhabens sei es, das Netz des „Öffentlichen Personen-Nahverkehrs” durch „eine tangentiale Verbindung“ zu ergänzen. Mit ihrem Beschluss hat die rot-grüne Stadtratsmehrheit den Weg für die Planung frei gemacht. CSU, FDP und Freie Wähler stimmten dagegen. Sie befürchten Staus und halten das Ganze für zu teuer. Die Laimer CSU fordert aus diesem Grund eine „realistische Verkehrszählung“ in der Fürstenrieder Straße. Die SPD im BA Laim hingegen erhofft sich von der Tram-Westtangente „mehr Lebensqualität” für die Fürstenrieder Straße. Die Tramtrasse biete die Chance, den autobahnähnlichen Ausbau der Laimer Verkehrshauptschlagader „endlich rückgängig zu machen”.

Wenig Verständnis für den CSU-Vorschlag, eine Einwohnerversammlung einzuberufen, hatte Ingo Benn, Fraktionssprecher der Grünen. Benn: „Es gibt zurzeit nicht viel Neues und auch in zwei, drei Monaten wird sich nicht viel ändern.“ Dem widersprach Stöckle: „Die Stadt treibt die Planung sehr schnell voran.“ Im Übrigen dauere es „eine gewisse Zeit, solch eine Versammlung zu organisieren.“ Bis sie stattfinde, gebe es sicher einen neuen Informationsstand. Am Ende ließ sich das Gremium von Stöckle überzeugen. Außer Richard Geier (Grüne) stimmten alle BA-Mitglieder einer Einwohnerversammlung zum Thema Tram-Westtangente zu.

„Chancen und Risiken”

Das wertet Andreas Bauer, stellvertretender Vorsitzender der CSU Laim-West und Leiter des Arbeitskreises Kommunales, als „Erfolg für die CSU“. Bauer: „Wir wollen im Sinn der Bürgerpartei die Laimer intensiv in die Planungen der Stadt einbeziehen und einen konstruktiven Dialog zu den Chancen und Risiken des Projekts führen“, erklärt er. Sein Kollege im Arbeitskreis und Vorsitzender der CSU Laim-Ost, Ex-Stadtrat Max Straßer, meint: „Wir nehmen den Dialog mit den Laimern ernst. Daher laden wir schon für den 24. März, 19.30 Uhr, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zum aktuellen Stand der Planungen für die Tram-Westtangente ein.” Das Treffen soll in den einstigen Agnes-Bernauer-Stuben, jetzt „Grilltempel“, in der Friedenheimer Straße 27 stattfinden.

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