Auch das Wetter meinte es gut mit dem Kirchenfest. „Ökumene im Frühling“ hatten die katholischen und evangelischen Pfarreien aus Neuhausen-Nymphenburg das Fest überschrieben, das sie zum Frühlingsbeginns, am Samstag, 20. März, auf dem Rotkreuzplatz feierten.
Dekan Andreas Weigelt von der Evangelischen Christuskirche hatte dazu angeregt. „Im Mai kommt ja der große Ökumenische Kirchentag nach München. Mit unserem Fest wollen wir die Gemeinden und vor allem die Menschen in Neuhausen-Nymphenburg auf diesen großen Event einstimmen,“ erklärt Weigelt. Er freut sich, dass sich alle Kirchengemeinden beim Fest beteiligten und ihr breit gefächertes Angebot in verschiedenen Zelten auf dem Platz darstellten. Zum Konzept des Festes gehörte, dass sich nicht jede Gemeinde für sich vorstellte, sondern Katholiken und Protestanten ihr Angebot jeweils an gemeinsamen thematischen Ständen präsentierten. So konnte man im Jugendzelt nicht nur Gebete an einer „Klagemauer“ niederschreiben oder an einer meditativen Andacht mit Liedern aus Taizé teilnehmen, sondern erfuhr auch von den zahlreichen Ferienfahrten, die Gemeindejugend und christliche Pfadfinder veranstalten. In die Ferien fahren können auch Senioren mit der Kirche, so erfuhr man am Stand der Älteren. Außerdem stellten sich hier die zahlreichen Seniorenkreise und –clubs in den Gemeindezentren des Stadtteils vor.
Ein besonders wichtiges Angebot der Kirchen sind auch die Nachbarschaftshilfen, die insbesondere älteren Menschen im Stadtviertel mit ehrenamtlichen Helfern zur Seite stehen. Gemeinsam mit den Profis der katholischen Caritas und der evangelischen Inneren Mission München stellten sie ihre Angebote an einem eigenen Stand vor. Ein besonderer Anziehungspunkt für Passanten und Besucher war die große Bühne, auf der Gemeindechöre aus dem Stadtteil auftraten, von den kleinen „Kirchenspatzen“ bis zum professionellen Bläserensemble, vom klassischen Kirchenchor bis zu den swingenden Klängen der „Stephanus Voices“ mit ihren Gospel-Songs. In der Schlussandacht betonte Dekan Weigelt, dass die Kirchen an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie in ökumenischer Gemeinschaft „der Stadt Bestes“ suchen und fördern.
Über 100.000 Besucher aus aller Welt werden vom 12. bis 16. Mai zum „2. Ökumenischen Kirchentag“ erwartet. Rund 3000 Veranstaltungen werden angeboten, ein großer Teil davon wird im Messezentrum in Riem stattfinden. Aber auch in den Kirchen in Neuhausen-Nymphenburg ist das Christenfest zu Gast. Die Christuskirche ist Heimat des Zentrums „Liedermacherei und Lyrik“, in Herz Jesu erwartet man die „Ökumenische Gottesdienstwerkstatt“. Freunde der christlichen Popmusik werden in St. Benno und St. Clemens auf ihre Kosten kommen während man in St. Laurentius das „Zentrum Oratorianische Spiritualität“ und in Christkönig das „Gute-Nacht-Café“ besuchen kann. Das gesamte Programm des Kirchentags findet man unter www.oekt.de.
Viele Schulen dienen als Übernachtungsquartier vor allem für die vielen Jugendlichen, die zum Kirchentag kommen werden. Teams aus den Pfarreien werden die Gäste in den Schulen mit Frühstück versorgen und die Häuser mit Nachtwachen betreuen. Für etwas ältere Besucher werden aber auch dringend Privatquartiere gesucht. Beim Kirchentag ist es schon immer Tradition, dass Menschen aus der Gastgeberstadt Besucher für vier Nächte unentgeltlich bei sich aufnehmen. Die Gemeinden bitten daher um Unterstützung. Wer ein Privatquartier zur Verfügung stellen möchte wendet sich am besten direkt an das „Bettentelefon“ des Kirchentags (Tel. 559997227). Aber auch für die Betreuung verschiedener Schulen werden noch Helfer gesucht. Wer Lust hat, hier mitzuhelfen, kann sich an eine der evangelischen oder katholischen Pfarreien wenden. Außerdem haben die Gemeinden eine gemeinsame E-Mail-Adresse kirchentag.neuhausen@gmail.com für alle Fragen und Angebote rund um den Kirchentag eingerichtet.