In Laim steckte am vorigen Wochenende in rund 5000 Briefkästen jeweils ein Flugblatt der CSU. Dieser „Laimer Kurier“ richtete sich allerdings vor allem an Laimerinnen und Laimer, die an der Fürstenrieder Straße wohnen. Thema: „Fakten und Hintergründe zur geplanten Trambahn-Westtangente“. Herausgeber sind die Vorsitzenden der CSU-Ortsverbände Laim-Ost und West, Max Straßer und Peter Hausmann. Die beiden laden mit dem Flugblatt dazu ein, sich am Mittwoch, 24. März, 19.30 Uhr, im „Grilltempel” an der Friedenheimer Straße 27, über den Stand der Planung für das Verkehrsprojekt der rot-grünen Stadtregierung zu informieren. Und, falls das Bedürfnis besteht, über dessen Vor- und Nachteile zu diskutieren. Darüber hinaus werden die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels unter der Überschrift „Mitreden und Mitgestalten!“ darüber befragt, was sie von „ihrem” Viertel halten: Ob sie gern in Laim wohnen, wie zufrieden sie mit ihrer Lebenssituation sind, ob sie die Verkehrslage an der Fürstenrieder Straße als belastend empfinden und was sie von einer Tramstrecke, die durch die Fürstenrieder Straße verläuft, halten.
Max Straßer betont: „Wir wollen auf die Bürger zugehen und sie objektiv informieren.“ Was die CSU von den Plänen der rot-grünen Stadtregierung hält, eine Tramstrecke vom Romanplatz durch die Fürstenrieder Straße bis zur Aidenbachstraße zu führen, ist indes bekannt. Ihr schwant, dadurch verschlechtere sich die Lage in Laim „gravierend”. Denn, „schon jetzt befahren ca. 45.000 Fahrzeuge täglich die Fürstenrieder Straße”, so heißt es im „Kurier”. Vor dem Hintergrund stelle sich die Frage: „Wie wird sich der Rückbau der Fürstenrieder Straße von jetzt sechs auf dann vier Fahrspuren auswirken?” Und auch: „Müssen wir dann befürchten, dass sich die Kraftfahrzeuge durch die Wohnquartiere quälen mit allen negativen Folgen für die Anwohner?“ Die CSU wirft Rot-Grün vor, das Bündnis lade eine „gewaltige Last auf dem Rücken der Laimerinnen und Laimer“ ab, weil „ein Konzept zur Verkehrsberuhigung” fehle. Die zwei CSU-Ortsverbände und ihre Vertreter im Bezirksausschuss 25 wollten verhindern, dass „hier Ideologie vor Vernunft“ gestellt werde und Rot-Grün übereilt handle – „zum Schaden der Menschen in Laim“, ist in dem christsozialen Info-Blatt zu lesen. Damit die Betroffenen mitreden könnten, habe die CSU im BA eine Einwohnerversammlung durchgesetzt. Die Antworten auf Fragen zum Stadtteil sollen in die Diskussion um die Verkehrsplanung einfließen. „Helfen Sie mit, die Debatte um die Westtangente zu entideologisieren!“ endet das Anschreiben an die „Laimer Mitbürgerinnen und Mitbürger“.
„Die CSU versucht Stimmung gegen die Tram zu machen“, erklärt dazu Martha Mertens, Vorsitzende der SPD-Fraktion im BA 25. Sie versteht nicht, „dass die CSU im Vorfeld Stimmung macht, noch bevor Details geklärt sind und die Öffentlichkeit offiziell informiert ist”. Die Sozialdemokraten im Bezirksausschuss Laim erhoffen sich vom Umbau eine Verbesserung der Situation in der Fürstenrieder Straße. Mertens: „Die Autobahnsituation ist einer städtischen Straße nicht angemessen.“ Die Sozialdemokratin: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anwohner, Kunden und Geschäftsleute die autobahnähnliche Situation auf Dauer haben wollen.“ Es dürfe nicht vergessen werden: „Die Fürstenrieder Straße ist eine Wohnstraße. Dort wohnen viele Leute.“
Max Straßer hofft, dass die Flugblatt-Aktion erfolgreich sein wird. „Es gibt Leute, die nicht zu der Veranstaltung kommen können. Die haben die Gelegenheit, auf dem Zettel ihre Meinung zu sagen.“