Bereits seit rund fünf Jahren gibt es am Carl-Spitzweg-Gymnasium die freiwillige Arbeitsgruppe „Schüler organisieren Soziales“ (SoS). Betreut von Lehrer Helmut Rupprecht befassten sich die Schüler/innen, die sich in der Schulzeit jeden Mittwoch treffen, erstmal mit schulinternen Belangen. „Dass das Anliegen, auch außerhalb der Schule ein Projekt im sozialen Bereich zu machen, aus dem Kreis der Schülerinnen kam, fand ich sehr gut“, berichtet Herr Rupprecht. So nahm die SoS-Gruppe vor drei Jahren Kontakt mit Sonja Thiele, Geschäftsführerin des Sozialdienstes Germering auf – und die Zusammenarbeit konnte beginnen. Den Anfang des Projektes für Jung und Alt bildete im Dezember 2007 ein Begegnungsabend zusammen mit Senioren im Mehrgenerationenhaus zum Thema „Wie wurde Weihnachten früher gefeiert, wie wird es heute begangen?“.
Seit dieser Zeit denken sich die Schüler und Schülerinnen der SoS-Gruppe des Carl-Spitzweg-Gymnasiums (CSG) für die unregelmäßigen Begegnungsnachmittage mit den Senioren immer ein Thema aus und bereiten sich darauf vor. Der Sozialdienst ermöglicht die Treffen durch seine Räumlichkeiten, hilft beim Kontakt mit den Senioren – und konnte sich im vergangenen Jahr zudem über eine 500-Euro-Spende der Firma Samtec für das Projekt freuen, mit der nun Zutaten für Backaktionen, Getränke oder Bastelmaterialien gekauft werden können.
Auf die erste Weihnachtsaktion folgte im Sommer 2008 eine Einladung zum „Schulbesuch“ an die Senioren: „Zehn Damen und Herren lernten die Schule kennen und nahmen am regulären Unterricht teil; eine spannende und anregende Erfahrung für alle Beteiligten; schließlich hat sich die Schule in den letzten 30 Jahren doch gewaltig verändert“, war damals das Fazit der Jugendlichen. Im Dezember traf man sich zum gemeinsamen Kegeln mit anschließendem Abendessen. Im vergangenen Schuljahr gestaltete SoS dann gleich drei Projektnachmittag zum Thema „Moderne Kommunikationsformen für Jung und Alt“ in Kooperation mit dem Germeringer Mehrgenerationenhaus Zenja: 17 Seniorinnen und Senioren kamen ans CSG und ließen sich von den Schüler/innen über Internet, PC und Handy informieren; intensive Arbeit an den Geräten sowie rege Diskussionen begleiteten die gemeinsame Arbeit.
Aktuell haben nun kurz vor Ostern SoS-Gruppe und Sozialdienst wieder zu einem Treffen zwischen den Generationen eingeladen, diesmal unter dem Motto „Frühlingszeit – Osterzeit!“: Die Schülerinnen hatten gebackene Osterlämmer ins „Wohnzimmer der Generationen“ mitgebracht, Sonja Thiele für hartgekochte Eier sowie verschiedene Farben gesorgt und gemeinsam wurden dann schöne bunte Ostereier fabriziert, Kaffee getrunken sowie beim gemeinsamen Kaffeetrinken über „Osterbräuche damals und heute“ gesprochen.
Etliche der älteren Teilnehmer sind bereits von Anfang an dabei, freuen sich inzwischen auf die anregenden Treffen. Doch von diesem Projekt profitieren alle: „Zum einen erarbeiten wir uns Fähigkeiten in der Organisation von Projekten im sozialen Bereich, zum anderen gewinnen wir mehr Sozialkompetenz durch konkretes Engagement“, hat die SoS-Gruppe als Ziel auf ihrer Homepage vermerkt.
Das Selbstbewusstsein ist jedenfalls gewachsen: Auf eigenen Wunsch haben die Mädchen im vergangenen April erstmals die Schnuppernachmittage für Grundschüler/innen mitgestaltet, die im darauf folgenden Schuljahr ans CSG übertreten wollen – und ihre Schulhausführungen sind, genauso wie im letzten Jahr, auch heuer wieder bestens beim „Nachwuchs“ angekommen.