In vielen Schulen werden den Schülern der Abschlussklassen begleitende Angebote gemacht, die ihnen Bewerbungen erleichtern und sie zur Ausbildungsreife führen sollen. Die Schüler werden von Ehrenamtlichen, die sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt haben, oft über das ganze Schuljahr betreut. Das können Rentner, Studenten oder mitten im Arbeitsleben stehende Menschen sein, die ihre Erfahrungen an die jungen Leute weitergeben. Begriffe wie Pate, Mentor oder Coach werden für diese Tätigkeit verwendet. Was aber steckt hinter diesen Begriffen?
Mentoring ist die Weitergabe von Fachwissen und Erfahrung an Jüngere und Unerfahrene. Das kann innerhalb eines Unternehmens eine Führungskraft sein, die ihr Wissen an Nachwuchskräfte weitergibt oder ein Ehrenamtlicher, der mit Schülern Bewerbungstraining macht, das Erstellen eines Lebenslaufes übt oder auch ganz allgemein die Stärken eines ihm anvertrauten Schülers herausarbeitet, um so die passende Lehrstelle zu finden. Ein Schüler-Pate ist in den meisten Fällen also ein Mentor.
Unter Coaching versteht man dagegen eine länger dauernde professionelle Beziehung, die Menschen dabei hilft, außergewöhnliche Leistungen zu erbringen, in ihrem persönlichen Leben, in ihrem Beruf, in ihrem Unternehmen oder in ihrer Organisation. Ein Jugendcoach unterstützt seinen jugendlichen Klienten bei der Klärung seines Ziels bzw. seines Problems, hilft dem Jugendlichen durch gezielte Fragen, seinen aktuellen Standort in Bezug auf sein Ziel zu erkennen und unterstützt ihn auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen. Der Jugendcoach gibt also nicht primär Wissen und Erfahrungen weiter, sondern hilft dem Jugendlichen anhand des Coaching-Prozesses, Kompetenzen für sein weiteres Leben zu entwickeln.
Aus diesen beiden Definitionen wird klar, dass es sich bei den Ehrenamtlichen an Schulen eigentlich immer um Mentoren handelt, obwohl auch gerne der Begriff Coach dafür verwendet wird, weil dieser wie Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen in Germering es ausdrückt, besser bei den Jugendlichen ankomme. „Es ist einfach cooler.“