Veröffentlicht am 05.08.2008 09:48

„Wir müssen in Bildung investieren“

Im neuen Mensa-Gebäude befinden sich neben Speisesaal und Küche auch Räume für Hort und Hausaufgabenbetreuung. (Foto: ls)
Im neuen Mensa-Gebäude befinden sich neben Speisesaal und Küche auch Räume für Hort und Hausaufgabenbetreuung. (Foto: ls)
Im neuen Mensa-Gebäude befinden sich neben Speisesaal und Küche auch Räume für Hort und Hausaufgabenbetreuung. (Foto: ls)
Im neuen Mensa-Gebäude befinden sich neben Speisesaal und Küche auch Räume für Hort und Hausaufgabenbetreuung. (Foto: ls)
Im neuen Mensa-Gebäude befinden sich neben Speisesaal und Küche auch Räume für Hort und Hausaufgabenbetreuung. (Foto: ls)

„25 ist ein Alter, in dem die Kinderkrankheiten überstanden und die Weichen gestellt sind. Mit 25 schaut man hoffnungsvoll in die Zukunft“, sagte Karin Müller-Franzen, Schulleiterin der der Carl-Spitzweg-Realschule, beim Festakt zum 25-jährigen Jubiläum des Schulzentrums an der Pfarrer-Grimm-Straße am Dienstag vergangener Woche. Zahlreiche Schüler, Lehrer, Eltern und (Stadtteil-)Prominenz gratulierten und feierten gleichzeitig die Einweihung der neuen Mensa mit Hort. „Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten nun vorbei sind und freuen uns über unser neues Schmuckkästchen“, sagte Robert Laslop, Schulleiter des Louise-Schroeder-Gymnasiums, mit Hinblick auf die neue Mensa. Das Gebäude solle nicht nur zum Essen dienen, „sondern auch ein neuer Lebensraum sein“. Das Louise-Schroeder-Gymnasium, das heuer auch 70-jähriges Bestehen feiert, blicke auf eine bewegte Vergangenheit zurück, so Laslop weiter. „Wir freuen uns über den festen Platz hier an der Pfarrer-Grimm-Straße.“ Zum Schulzentrum gehören neben dem Gymnasium auch ein Kindergarten, eine Grundschule, die Carl-Spitzweg-Realschule, eine Dreifachturnhalle und die Stadtbibliothek Allach-Untermenzing.

Festgäste

Zum Gratulieren gekommen waren unter anderem Dr. Karin E. Oechslein, Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-West, Wolfgang Ulhorn, Stellv. Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberbayern-West, Stadtdirektor Franz Josef Balmert vom Baureferat, Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner, die Stadträte Christian Müller, Diana Stachowitz (beide SPD), Tobias Weiß, Josef Schmid (beide CSU und ehemalige Schüler des Louise-Schroeder-Gymnasiums) und Christa Stock (FDP), Heike Kainz (CSU), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing sowie die Pfarrer Ulrich Weicker (Epiphaniaskirche) und Martin Josef (St. Martin und Maria Himmelfahrt).

In Vertretung für Oberbürgermeister Christian Ude überbrachte nach einer Tanz- und Akrobatikdarbietung des Hortes an der Zwiedineckstraße Stadträtin Diana Stachowitz die Glückwünsche der Stadt. „Wir kommen gar nicht aus dem Feiern raus“, sagte sie mit Hinblick auf den 850. Stadtgeburtstag, den die Stadt noch bis September feiert. „Sie gehören zum Geburtstagsjahr dazu.“ Die 5,5 Millionen teure neue Mensa hält Stachowitz für eine gute Investition: „Hier ist die Bildungsstadt München wirklich vertreten.“ An dem Schulzentrum gebe es bereits das, wovon viele nur redeten: Bildung von Anfang an. Sie gab jedoch zu, dass es im Bereich der Kinderbetreuung noch viel zu tun gebe. „Wir versuchen unser Bestes und werden in Gebäude investieren“, versprach Stachowitz. „Es wird Räume für alle Kinder geben.“ Zur aktuellen Diskussion zum Platzangebot an den städtischen Realschulen sagte die Stadträtin so viel: „Es gibt noch 50 Realschul-Plätze. Alle Kinder werden versorgt.“

„Mit gestärktem Blick in die Zukunft”

Nach einer bayerischen Tanzeinlage der Grundschüler hatte Dr. Karin E. Oechslein das Wort. Sie hat den Umzug des Louise-Schroeder-Gymnasiums in die Pfarrer-Grimm-Straße selbst miterlebt – als Lehrerin für Deutsch, Französisch und Spanisch. „Der erste Unterricht fand auf einer Baustelle statt, aber mit gestärktem Blick in die Zukunft“, erinnerte sich Oechslein. Das Louise-Schroeder-Gymnasium sei eine der ersten Schulen gewesen, an der es eine innere Schulentwicklung gegeben hätte. Mit der neuen Mensa sei eine solche Veränderung sichtbar. „Räume sind heute wichtiger denn je. Es braucht Räume wie die Mensa um Kraft zu tanken.“ Oechslein bedankte sich bei Stadtschulrätin Weiß-Söllner für die Zuschüsse. „Wir müssen in Bildung investieren. Kinder sind die Zukunft!“

Die Theatergruppe der Carl-Spitzweg-Realschule präsentierte die „MAgieMATHIK eines Jubiläums“, bevor Wolfgang Ulhorn sprach. Er zeigte sich „sehr beeindruckt“ von der neuen Mensa: „Die Stadt hat viel Geld in die Hand genommen.“ Weiter betonte Ulhorn die ungebrochene Beliebtheit der Carl-Spitzweg-Realschule. Obwohl die Schule bereits mehrmals erweitert wurde, gebe es neue Planungen für zusätzlichen Raum. „Die Carl-Spitzweg-Realschule ist ein Beispiel für eine gelungene Ganztagesbetreuung“, so Ulhorn. „Der Erfolg spricht für die Qualität und das Engagement der Schulgemeinschaft.“

„Großes Projekt geht zu Ende”

Die folgende Darbietung der Theatergruppe des Louise-Schroeder-Gymnasiums gab dem Publikum Nachhilfe in der Geschichte des Gymnasiums: Die Schüler zeigten mit „Pausengesprächen aus 70 Schuljahren“ die Entwicklung der Schule. Dabei kam Louise Schroeder selbst zu Wort und erzählte ihre Lebensgeschichte. Die Zuschauer zeigten sich begeistert und spendeten viel Beifall. So sagte Franz Josef Balmert vor seiner Rede: „Dieses Bild bleibt hängen!“ Für ihn sei die bauliche Übergabe der Mensa „einerseits ein Fest der Freude, weil der Bau nun fertig ist. Andererseits empfinde ich Trauer, weil nun ein großes Projekt zu Ende geht.“ Im Juni 2006 hatte das Baureferat den Auftrag zur Realisierung erhalten, im April 2008 wurde das Gebäude fertig gestellt. „Das ist die größte Mensa, die wir gebaut haben“, so Balmert. Der Speisesaal im Erdgeschoss hat etwa 300 Plätze, im Obergeschoss sind Räume für Hausaufgabenbetreuung und ein Hort für Schulkinder untergebracht. Auf der überdachten Terrasse vor dem Speisesaal können sich Schüler und Lehrer auch bei Regenwetter aufhalten.Balmert: „Es ist eine herrliche Atmosphäre, eine herrliche Schullandschaft.“ Entworfen hat die neue Mensa das Architekturbüro Bauer, Kurz, Stockburger & Partner, das bereits vor 25 Jahren das Gelände des Schulzentrums geplant hatte. Die Gründflächen hat Christoph von Siebert gestaltet.

Zum Abschluss der Veranstaltung sangen und spielten Chor, Streicher und Blasorchester des Louise-Schroeder-Gymnasiums in der neuen Mensa ein Geburtstagsständchen, bevor die Gäste anschließend bei einem kleinen Imbiss den Neubau besichtigen konnten.

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