Der Frust ist groß. Besonders bei Bücherfreunden, Viellesern, kurz: bei regelmäßigen Besuchern der Stadtbibliothek Allach-Untermenzing. Wobei von regelmäßig seit Monaten keine Rede sein kann. Denn die Stadtbibliothek ist seit 9. Juli vergangenen Jahres geschlossen. Grund: ein Wasserschaden.
„Die Stadt lässt uns hängen. Man erfährt überhaupt nichts”, kritisierte Fritz Schneller (SPD) in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Allach-Untermenzing. Das sah auch BA-Vorsitzender Pascal Fuckerieder (SPD) so. Immer wieder würde er von Bürgerinnen und Bürgern gefragt, wann und wie es denn nun weitergehe mit der Stadtbibliothek. „Jetzt lassen wir es nach oben eskalieren und schreiben direkt an das Kulturreferat”, kündigte er an. Stefanie Martin (CSU) regte an, Ergänzungen in das Schreiben mitaufzunehmen. Sie möchte geklärt haben, ob Zwischenlösungen etwa mit einem Container oder einem Raum in einer Schule möglich seien.
Doch wie groß ist der Schaden überhaupt und welcher Teil der Einrichtung ist beschädigt? „Von dem Wasserschaden war der hintere Teil der Stadtbibliothek inklusive der Teeküche, des Büro- und Verwaltungsbereichs betroffen. Bücher wurden nicht beschädigt. Jedoch waren die Schäden so groß, dass der gesamte hintere Teil der Stadtbibliothek entkernt und grundsaniert werden musste. Die Bauarbeiten machten es erforderlich, die vorderen Bibliotheksräume als Zwischenlager für Bücher, Mobiliar und Baumaterialien zu nutzen und etliche Bücherregale durch Plastikfolien abzudecken, um sie vor Staub und Baustellenschmutz zu schützen. Insofern die gesamte Verkabelung neu verlegt werden musste, fehlte zwischenzeitlich auch die Stromversorgung”, teilte Inga Heins vom Referat für Bildung und Sport (RBS) auf Nachfrage mit.
Gefragt nach dem Stand der Sanierung, heißt es weiter: „Der Rückbau in den vom Wasserschaden betroffenen Räumen der Stadtbibliothek Allach-Untermenzing wurde planmäßig im Dezember 2024 abgeschlossen. Die Schadstoffuntersuchung wurde wie geplant im Januar durchgeführt. Die Freigabe der Räume zur Sanierung durch das Referat für Klima- und Umweltschutz erfolgte Ende Januar 2025. Die Fertigstellung der baulichen Maßnahmen mit Durchführung der abschließenden Raumluftmessung ist für April 2025 vorgesehen.” Für die Wiedereröffnung liege noch kein konkreter Termin vor. Sie hänge vom Fertigstellungszeitpunkt ab.
„Wir haben leider keine Möglichkeit, ein Interimsangebot zu stellen”, so Isabella Kratzer, Pressesprecherin der Münchner Stadtbibliothek, und verweist auf die nächstgelegenen Stadtbibliotheken Am Westkreuz, Moosach und Pasing. Man könne sich die Wunschmedien kostenlos in eine Filiale seiner Wahl bestellen. Leih- und Mahnfristen, die in den Schließzeitraum fielen, verlängerten sich automatisch. Außerdem könnten Medien, die in Allach-Untermenzing entliehen worden seien, an allen Standorten zurückgegeben werden. „Wir wünschen uns auch sehr, dass die Bibliothek in Allach-Untermenzing bald wieder öffnen wird, damit die Benutzer*innen vor Ort endlich wieder ihre Bibliothek haben”, so Kratzer.
Die Münchner Stadtbibliothek ist das bundesweit größte Bibliothekssystem mit über 2,1 Millionen Medien im Bestand. Über 600 Mitarbeiter archivieren, sammeln und dokumentieren traditionelle und neue Medien, damit der Zugang zu Kultur und Wissen für jedermann an über 20 Standorten gewährleistet ist. Ziele sind Kulturelle Bildung für alle und lebenslanges Lernen.
Die Filialen in den Stadtteilen haben dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. An den Montagen sind die Stadtteilbibliotheken geschlossen. Weitere Infos gibt es unter www.muenchner-stadtbibliothek.de und unter www.muenchen.de.
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