Die Aktion macht im doppelten Sinn des Wortes Schule: Autofahrer, die sich falsch verhalten, müssen künftig häufiger damit rechnen, dass Polizeibeamte und Kinder sie gemeinsam kontrollieren und auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Eine solche Zusammenarbeit fand bislang jedenfalls mit außerordentlich gutem Erfolg statt. Einen „Erziehungseffekt“, wie er in anderen Münchner Vierteln registriert worden ist, erhofft sich nun auch der Bezirksausschuss (BA 25) für Laim: Die Autofahrer, die Kinder und andere Fußgänger durch Unachtsamkeit oder bewusstes Schnellfahren gefährden, sollen durch den Nachwuchs dazu angeregt werden, beim Anblick von großen oder kleinen Fußgängern, den Fuß vom Gas zu nehmen.
Der Vorsteher der CSU-Fraktion im BA 25, Peter Stöckle, begründete den entsprechenden Antrag seiner Partei. Er hält das Vorgehen für ein Mittel, das wirksam hilft, Verkehrssündern vor Augen zu führen, wie sie sich verkehrs- und kindgerecht zu verhalten haben. Auch die SPD-Fraktion findet diesen Vorschlag gut. Für sie plädierte Carsten Kaufmann dafür, die Verkehrskontrollen gleich an mehreren Standorten in Laim vorzunehmen: „Das dient der Sicherheit der Kinder.“
Ins Spiel gebracht hatte den Antrag Alexandra Gaßmann (CSU). Sie will Kinder davor schützen, von einem Auto bei überhöhter Geschwindigkeit mitgerissen zu werden. Kontrollen mit Radarpistolen und Kindern könnten für Kindergarten- und Schulkinder die Wege sicherer machen. Davon ist sie überzeugt. Autofahrer sollen dazu gebracht werden, auf Tempolimits zu achten. Als besonders geeignete Stelle für eine Geschwindigkeitskontrolle dieser Art schlägt das BA-Mitglied die 30er-Zone in der Stürzer-, Ecke Saherrstraße vor. Gaßmann: „Dort gibt es ein Kinderhaus und einen Kinderspielplatz. Überdies ist das der Schulweg für sehr viele Kinder.“
Einen Kontroll-Termin im Oktober hält die CSU-Politikerin für ideal. „Die Autofahrer sind zu Beginn des Schuljahres noch recht aufmerksam. Das lässt jedoch im Laufe der Zeit nach.“ Fahrer, die eine zugelassene Geschwindigkeit überschreiten, sollen dann von den Kindern darauf aufmerksam gemacht werden. Eine ähnliche Aktion habe in Großhadern, so Gaßmann, mit durchschlagendem Erfolg stattgefunden.