Veröffentlicht am 21.05.2012 12:14

Starke Texte, coole Beats

Rapper Roger Rekless (Mitte) übte an vier Terminen mit den Jungs im Tonstudio und half ihnen bei der Aufnahme ihrer eigenen Songs: Mit von der Partie waren unter anderem Mahir (alias Miami), Yasin (K-Dean), Marco (Vito), Mergim (Inferno39) und Fatih (Genc39). (Foto: SE)
Rapper Roger Rekless (Mitte) übte an vier Terminen mit den Jungs im Tonstudio und half ihnen bei der Aufnahme ihrer eigenen Songs: Mit von der Partie waren unter anderem Mahir (alias Miami), Yasin (K-Dean), Marco (Vito), Mergim (Inferno39) und Fatih (Genc39). (Foto: SE)
Rapper Roger Rekless (Mitte) übte an vier Terminen mit den Jungs im Tonstudio und half ihnen bei der Aufnahme ihrer eigenen Songs: Mit von der Partie waren unter anderem Mahir (alias Miami), Yasin (K-Dean), Marco (Vito), Mergim (Inferno39) und Fatih (Genc39). (Foto: SE)
Rapper Roger Rekless (Mitte) übte an vier Terminen mit den Jungs im Tonstudio und half ihnen bei der Aufnahme ihrer eigenen Songs: Mit von der Partie waren unter anderem Mahir (alias Miami), Yasin (K-Dean), Marco (Vito), Mergim (Inferno39) und Fatih (Genc39). (Foto: SE)
Rapper Roger Rekless (Mitte) übte an vier Terminen mit den Jungs im Tonstudio und half ihnen bei der Aufnahme ihrer eigenen Songs: Mit von der Partie waren unter anderem Mahir (alias Miami), Yasin (K-Dean), Marco (Vito), Mergim (Inferno39) und Fatih (Genc39). (Foto: SE)

Rappen ist manchmal echt harte Arbeit: Wenn der selbstgeschriebene Text nicht von Anhieb an auf die Beats passen will, dann verhaspelt man sich und muss immer wieder von vorne anfangen. Auch dem coolsten Rapper kann dann in der Aufnahmekabine schon einmal ein genervtes „Nein, nein, nein!“ entfahren. „Das passiert selbst den Profis und ist nicht weiter schlimm“, beruhigt Rapper Roger Rekless, der mit bürgerlichem Namen David Mayonga heißt und auch Pädagoge ist, seinen Schützling. „Man muss es einfach immer weiter versuchen. Das ist wirklich das Einzige, was hilft.“ Und tatsächlich: Im fünften Anlauf klappt es, die Wörter kommen im richtigen Rhythmus, die Aufnahme ist perfekt.

Richtige Haltung

Es ist der dritte von insgesamt vier Terminen eines Musikworkshops, den Mayonga in diesen Tagen im Tonstudio des Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ) leitet. Die Teilnehmer, eine siebenköpfige Jungstruppe, sind zwischen 14 und 19 Jahren alt. Sie haben in den vergangenen Tagen mehrere Songs aufgenommen, manchmal zu zweit, manchmal allein. Die Lieder handeln von Schwierigkeiten aus der Vergangenheit der Jugendlichen, drehen sich um das Thema Zeit oder besingen auch einfach nur Schuhe als modisches Accessoire. Dabei wird besonders auch auf die Formulierungen geachtet: „Bei uns soll es natürlich keine Hassmusik geben, und wir wollen keine Menschen beleidigen“, betont Ismail Sahin, Leiter des MKJZ.

Während sich Mayonga und die jungen Rapper bei ihrem ersten Treffen vor allem mit den Grundlagen, also mit der Aufnahmetechnik, aber auch mit der richtigen Haltung vor dem Mikrofon, befasst haben, ging es dann bei den weiteren Terminen ans tatsächliche Texten, Singen und Aufnehmen. „Wir haben eine Freestyle-Runde gemacht, in der wir Verschiedenes ausprobiert und gelernt haben, wie wir unsere Texte besser machen können“, erklärt einer der Teilnehmer. „Jeder von uns durfte dann auch einmal an den Computer und das Aufnahmeprogramm bedienen, da haben wir richtig viel gelernt“, fügt ein anderer hinzu. Jetzt, wo alle Lieder aufgenommen sind, fehlt nur noch ans Abmischen: „Damit finalisieren wir die Songs, machen sie cooler und den Klang professioneller“, erklärt Mayonga.

„Die Musik hilft“

Die fertigen Songs will das MKJZ dann auf eine CD brennen lassen: „Das ist dann schon die zweite CD aus unserem hauseigenen Tonstudio“, erklärt Sahin. Neben David Mayonga konnte das MKJZ aber noch weitere Künstler gewinnen, die die Kinder und Jugendlichen in ihrer Musikbegeisterung unterstützen. „Die Rapperin Ebow hat mit unseren Mädchen im Alter von 11 bis 12 Jahren ebenfalls vier Musikworkshops veranstaltet“, so Sahin. Die Workshops sind ein Projekt des Kreisjugendrings (KJR) und wurden unterstützt von dem bayerischen Mädchenmusikförderprojekt Ohura. Darüber hinaus veranstaltet Songwriterin Ella Bangol regelmäßig und ehrenamtlich eine Schreibwerkstatt für die Kinder und Jugendlichen. Auch Komponist Martin Stock, der dem MKJZ vor rund zwei Jahren das Tonstudio gespendet hat, will hier im Herbst einen Musikworkshop veranstalten.

„Mit den Musikprojekten können wir unsere Kinder- und Jugendarbeit im MKJZ enorm bereichern“, meint Sahin. „Die Musik hilft den Jungs und Mädchen dabei, ihre Gefühle auszudrücken und fördert die Kreativität.“ Dementsprechend ernst nimmt er auch einen großen Wunsch der Kinder und Jugendlichen für den Neubau des Jugendzentrums, der für die kommenden Jahre geplant ist: Ein richtig professionelles Tonstudio muss auf jeden Fall drin sein.

Weitere Informationen im Multikulturellen Jugendzentrum (Westendstraße 66a) oder online unter www.mkjz.de .

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