Veröffentlicht am 21.10.2008 13:00

Ein „Haus der Generationen” für Laim


Von TG
Laim hat Riesendefizite an Plätzen für Kinder. Anstelle des Kindergartens in der Hogenbergstraße soll deshalb nach dem Willen des Laimer BA ein Haus für Kinder, Jugendliche und Kulturschaffende entstehen. (Foto: tg)
Laim hat Riesendefizite an Plätzen für Kinder. Anstelle des Kindergartens in der Hogenbergstraße soll deshalb nach dem Willen des Laimer BA ein Haus für Kinder, Jugendliche und Kulturschaffende entstehen. (Foto: tg)
Laim hat Riesendefizite an Plätzen für Kinder. Anstelle des Kindergartens in der Hogenbergstraße soll deshalb nach dem Willen des Laimer BA ein Haus für Kinder, Jugendliche und Kulturschaffende entstehen. (Foto: tg)
Laim hat Riesendefizite an Plätzen für Kinder. Anstelle des Kindergartens in der Hogenbergstraße soll deshalb nach dem Willen des Laimer BA ein Haus für Kinder, Jugendliche und Kulturschaffende entstehen. (Foto: tg)
Laim hat Riesendefizite an Plätzen für Kinder. Anstelle des Kindergartens in der Hogenbergstraße soll deshalb nach dem Willen des Laimer BA ein Haus für Kinder, Jugendliche und Kulturschaffende entstehen. (Foto: tg)

Laim braucht unbedingt – und das seit langem – „ein Haus der Generationen”. Davon ist der Vorsitzende des Bezirksausschusses Laim (BA 25), Josef Mögele (SPD), fest überzeugt. Und er weiß, dass er mit dieser Überzeugung nicht allein steht. Es müsse für den Stadtteil endlich eine Möglichkeit des gutnachbarlichen Zusammentreffens gefunden werden: „Für Kinder, für Jugendliche, für Kulturschaffende. Alle drei Nutzergruppen sollten in einem großen ‘Haus der Generationen’ Platz finden.” Mögele findet, das sei der richtige Name für ein „Zentrum“ für alle Bevölkerungsgruppen und ein Anziehungspunkt in dem von der Stadt vernachlässigten Stadtteil.

Seit über 25 Jahren kämpft das Laimer Lokalparlament für ein solches Kulturzentrum. Die Abgeordneten des BA waren deshalb parteiübergreifend Sturm gegen die Pläne städtischer Referate gelaufen, den Bau dieses Kulturzentrums zu kippen. Beamte in den Ämtern der Landeshauptstadt wollen auf das vom Laimer Bezirksausschuss dafür „seit ewigen Zeiten” vorgesehene Grundstück hinter der Stadtbibliothek stattdessen offenbar eine Kooperationseinrichtung für Kinder stellen.

Das Stadtteil-Gremium hatte Mögele deshalb vor fünf Wochen damit beauftragt, sich mit einem Brandbrief direkt an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zu wenden. Was der auch getan hat. Das Lokalparlament wartet bis heute auf Antwort.

Vernachlässigt und hintangestellt

Mögele ist darüber einerseits verwundert, will es aber andererseits als gutes Zeichen werten: „Wir hoffen auf eine positive Antwort in unserem Sinn.“ Der Stadtteil sei lange links liegen gelassen und hintangestellt worden. Das sei nicht fair. Jetzt müsse endlich etwas geschehen. In einem Gespräch stellte Mögele erneut klar, Laim habe großen Bedarf an Plätzen zur Kinderbetreuung. „Wir haben Defizite an Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen.“ Der Mangel an Räumen für die Kultur und für Vereine in einem Viertel mit 50000 Einwohnern sei jedoch mindestens genauso schlimm. Darüber streite in Laim kein Mensch. Selbstverständlich unterstütze der BA darüber hinaus weiterhin alles, was den Betreuungsnotstand für Kinder mildere: „Deshalb haben wir die Erweiterung der Kindertagesstätte in der Siglstraße vorgeschlagen.“

Mögele fordert für das Grundstück hinter der Stadtbibliothek, das drei städtische Referate unter sich aufgeteilt haben, eine gemeinsame Planung. Der BA-Vorsteher: „Es ärgert meine Kollegen und mich, dass jeder vor sich hin wurschtelt. Das können wir uns nicht mehr leisten. Es gibt in Laim kein anderes dafür nutzbares Grundsstück.“ Er verstehe nicht, dass beim geplanten Bauvorhaben an der Hogenbergstraße auf einmal und ohne jeden erkennbaren Grund Einfamilienhäuser als Maßstab zugrundegelegt würden. Der Sozialdemokrat: „Dabei könnten sich die Verantwortlichen am Karstadtgebäude an der Fürstenrieder Straße orientieren.“

Er kritisiert überdies, dass Grundstücke an der Landsberger Straße, die ursprünglich zur Nutzung für Kinder und Jugendliche vorgesehen gewesen seien, dem Gewerbe vorbehalten blieben. Das Argument, es sei dort zu laut für den Nachwuchs, sei nicht zu halten, meint er. „Bautechnisch lässt sich heute viel gegen den Lärm machen.“ Um seinen Forderungen nach einem „Haus der Generationen” Nachdruck zu verleihen, hat der BA Laim bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, das „Kulturelle Zentrum Laim Fürstenrieder-/Hogenbergstraße“ vom dritten auf den ersten Platz der Prioritätenliste „des Mehrjahresinvestitionsprogramms für die Jahre 2009 – 2013” zu setzen. Mögele ist sich nicht sicher, dass dieser Schritt den Stadtteil wirklich weiterbringt. Er setzt mehr auf den Druck der Bürgerinnen und Bürger, die es leid seien, sich von der Stadtverwaltung hinhalten zu lassen. Das könne sich bei Wahlen mit einem Ruck ins Extreme niederschlagen.

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