„Ein Kundenstopper ist ein Klapp-Aufsteller, in dem Plakate (üblicherweise im Format DIN-A1) angebracht werden. Eine Plastikfolie schützt den Inhalt vor Wettereinflüssen. Kundenstopper werben häufig auf denGehwegen vor Läden für ihr Geschäft.“ Soweit die Theorie. In der Praxis erweisen sich die Werbetafeln auf den Gehwegen oft als störendes Hindernis für Fußgänger, die dann auf den Radweg oder gar auf die Straße ausweichen müssen. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) zieht Konsequenzen und fordert Gewerbetreibende dazu auf, ihre Werbetafeln zu entfernen.
Zuletzt hatte Stadtrat Alexander Reissl (SPD) beantragt, dass die Stadt prüfen solle, „inwieweit die in immer größerer Zahl in Erscheinung tretenden Werbeaufsteller wieder zurückgedrängt werden können.“ Begründung: „In den letzten Jahren hat diese Form der Werbung stark zugenommen“, so Reissl. „Gerade in den eher engen Innenstadt-Einkaufstraßen entwickeln sie sich zum Hindernis für die Fußgänger.“ Das KVR sieht es ähnlich: „Der zunehmende Wildwuchs geht aber auf Kosten des Stadtbildes und der Verkehrssicherheit und kann der Allgemeinheit auf Dauer nicht zugemutet werden.“ Der Stadtrat befasst sich Ende November mit dem Thema, das KVR hat bereits reagiert und Gewerbetreibende aufgefordert, ihre Werbeanlagen zu entfernen – sonst droht ein Bußgeldverfahren.
Christian Particus, Inhaber von Brillen Müller in Laim, steht dem Thema skeptisch gegenüber: „Ich habe vollstes Verständnis, dass Werbetafeln auf schmalen Gehwegen stören, gerade wenn Mütter mit Kinderwägen unterwegs sind und nur schwer oder gar nicht ausweichen können.“ Doch sollte man nicht pauschal alle „Kundenstopper“ verbieten. „Geschäfte, die im Hintergrund sind, fallen ohne Schilder überhaupt nicht auf“, so Particus weiter. Läden, die wie sein Brillengeschäft baulich zurückgesetzt sind oder sich gar in einem Hinterhof befinden, lebten gewissermaßen von den Werbetafeln auf dem Bürgersteig. Christian Particus plädiert deshalb dafür, Ausnahmeregelungen zuzulassen. „Ich bin gerne für Gespräche bereit.“