Gute Stimmung in Gräfelfing

Der Ehrengast der Bürgerversammlung, Landrätin Johanna Rumschöttel, kam trotz Geburtstag. Christoph Göbel überbrachte ihr die Glückwünsche der Gemeinde. (Foto: US)
Der Ehrengast der Bürgerversammlung, Landrätin Johanna Rumschöttel, kam trotz Geburtstag. Christoph Göbel überbrachte ihr die Glückwünsche der Gemeinde. (Foto: US)
Der Ehrengast der Bürgerversammlung, Landrätin Johanna Rumschöttel, kam trotz Geburtstag. Christoph Göbel überbrachte ihr die Glückwünsche der Gemeinde. (Foto: US)
Der Ehrengast der Bürgerversammlung, Landrätin Johanna Rumschöttel, kam trotz Geburtstag. Christoph Göbel überbrachte ihr die Glückwünsche der Gemeinde. (Foto: US)
Der Ehrengast der Bürgerversammlung, Landrätin Johanna Rumschöttel, kam trotz Geburtstag. Christoph Göbel überbrachte ihr die Glückwünsche der Gemeinde. (Foto: US)

„Gräfelfing gehört zu den Erfolgsgemeinden des Landkreises“, sagte Landrätin Johanna Rumschöttel in ihrem kurzen Grußwort an die Gräfelfinger Bürgerversammlung. Die Gemeinde sei eine der Vorreiter für neue Konzepte und stehe besonders in wirtschaftlicher Hinsicht ausgezeichnet da. „An dieser Stelle möchte ich vor allem meinem Stellvertreter Christoph Göbel für seine hervorragende Arbeit als Bürgermeister danken“, betonte Rumschöttel.

Gesunde, zur Vorsicht neigende Finanzpolitik

Göbel erläuterte in knapp zwei Stunden den aktuellen Stand der gemeindlichen Geschäfte. Einen Schwerpunkt legte er auf die Erläuterung der wirtschaftlichen Situation. Die Einnahmen aus Einkommenssteuer seien um mehr als 1,5 Millionen Euro gestiegen. So könnten auch die Ausfälle aus Gewerbesteuern und die massiven Einbrüche aus dem Gaskonzessionsvertrag mit München gut verschmerzt werden.

Doch müsse Gräfelfing weiterhin kräftig investieren, „um am Zahn der Zeit zu bleiben“, wie Göbel meinte. Die Kinderbetreuung, Seniorenangebote, der Aufbau des Fernwärmenetzes seien nur ein Teil der Beispiele dafür.

Auch weiterhin werde Gräfelfing eine gesunde, zur Vorsicht neigende Finanzpolitik betreiben, versicherte Göbel. Durch die erweiterten Gewerbegebietsflächen könne sich die Gemeinde aber auf weitere leistungsstarke Unternehmen freuen, die bereits ihre Zusage zur Übersiedlung nach Gräfelfing gegeben haben. Zum einen wäre das Pari Pharma GmbH und zum anderen Chromsystems GmbH. Außerdem liefen die Verhandlungen mit Philip Morris GmbH weiterhin gut für Gräfelfing.

Themen Nummer eins

Gemeinsam mit Martinsried ließe sich „im Hinblick auf die Clusterverstärkung mit Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik und optische Physik“ viel für ein gesundes wirtschaftliches Umfeld tun. „Bisher haben sich 700 Gewerbebetriebe in Gräfelfing angesiedelt. Doch nicht nur die Zahl ist entscheidend. Wir möchten auch darauf schauen, dass sich die Branchen breit streuen“, führte der Bürgermeister weiter aus.

Bei so erfolgreicher Finanzlage hätten auch die Gräfelfinger Großprojekte, nämlich die Übertunnelung der A96 und der Neubau der Staatsstraße 2063 gute Chancen auf Realisierung. „Die Durchsetzung von Tempo 80 im gesamten Gemeindegebiet und weiterhin die Übertunnelung der A96 bleibt Thema Nummer eins für uns“, unterstrich er. Einigungsgespräche mit dem Innenministerium dazu finden derzeit statt.

„Genauso wichtig ist uns die 2063neu“, sagte Göbel. Gräfelfing wolle nicht länger auf das OK aus den Nachbargemeinden warten. „Verkehrsplaner haben die 2063neu auch ausschließlich auf Gräfelfinger Gebiet für gut befunden.“ Alle positiven Wirkungen des Lärm- und Emissionsschutzes, sowie der Verkehrsreduzierung würden bei den Gräfelfingern ankommen, auch wenn die 2063neu in Planegg auslaufen würde.

Für jeden sorgen

Doch zum Thema „Die Gemeinde baut“ hatte Göbel noch viel mehr zu berichten. Angefangen von den abgeschlossenen Straßenrekonstruktionen über den Bau neuer Kindereinrichtungen bis zum beendeten Umbau am Kurt-Huber-Gymnasium sei im letzten Jahr viel passiert auf gemeindlichen Grund. Für die nächste Zeit kündigte Göbel städtebauliche Veränderungen vor allem im Bereich Bahnhofstraße, Jahn-, Eichendorff- und Rathausvorplatz an. „Wir werden des Weiteren beim Thema Mobilfunkstandortkonzepte besondere Sensibilität an den Tag legen“, versicherte er und bekam dafür viel Zwischenbeifall.

„Derzeit planen wir gemeinsam mit der Firma Glück und E.ON eine Fernwärmeversorgung aus regenerativen Materialien in der Größe eines Einfamilienhauses“, vermeldete Göbel. „Damit wir weiterhin zu vernünftigen Preisen im Warmen sitzen können.“

Nach all den Erfolgsmeldungen kündigte er an, in naher Zukunft einen Armutbekämpfungsplan vorzulegen, „der in Form einer Bürgerstiftung dort hilft, wo staatliche Fürsorgen noch nicht erhältlich sind, aber die Renten die hohen Lebenshaltungskosten von der Miete bis zu Arznei nicht decken können.“

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