Die schnelle Ersthilfe für die Gilchinger Bewohner bei akuten Notfällen oder Unfällen ist sicher gestellt: Dank der Finanzierung durch die Gemeinde und den zahlreichen Spenden konnte die BRK-Bereitschaft ein neues Helfer-vor-Ort-Fahrzeug beschaffen, das mit Beginn des neuen Jahres zum Einsatz kommt. In einer ökumenischen Feierstunde auf dem Gilchinger Marktplatz segneten Pfarrer Thomas Tauchert und sein evangelischer Amtskollege Hans Schrödl den Neuwagen im Beisein von Bürgermeister Manfred Walter für eine unfallfreie Fahrt. „Steigende Einsatzzahlen und wachsende Qualitätsanforderungen machten eine Neuanschaffung unumgänglich“, sagte BRK-Bereitschaftsleiter Gerald Hagn. „Damit beginnt für den Helfer-vor-Ort-Dienst im sechsten Jahr seines Bestehens eine neue Ära!
Startschuss für den rein ehrenamtlichen Dienst war der 1. Juli 2004. An diesem Tag wurde gleichzeitig der Rettungswagenstandort im benachbarten Oberpfaffenhofen aus Kostengründen gestrichen. Konsequenz für Gilching: Deutlich längere Anfahrtszeiten für den Rettungsdienst und Notarzt aus den weiter entfernten Wachen in Germering, Gauting und Seefeld. „Die Streichung des Standorts Oberpfaffenhofen wäre ganz klar zu Lasten der notfallmedizinischen Versorgung der Bürger hier in Gilching gegangen“, so Hagn. „Für die BRK-Bereitschaft war es deshalb keine Frage, dieses ambitionierte Projekt zügig umzusetzen und die drohende Lücke zu schließen.“ Insgesamt 1910 Mal kamen die Sanitäter seitdem zu Hilfe, in diesem Jahr bereits 526 Mal. Jährlich leisten sie durchschnittlich 5200 Bereitschaftsstunden. Das Einsatzgebiet umfasst die Ortsteile Geisenbrunn, Argelsried, Neugilching, die angrenzenden Weiler sowie die A 96 München – Lindau zwischen den Anschlussstellen Germering und Wörthsee.
Hauptanforderungsgrund mit weit über 80 Prozent der Alarme sind internistische Notfälle wie Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Erkrankungen. An zweiter Stelle stehen Freizeit-, Verkehrs- oder Arbeitsunfälle. Besonderheit: Da Gilching eine der kinderreichsten Gemeinden Oberbayerns ist, leisten die Bereitschaftsmitglieder überdurchschnittlich häufig bei pädiatrischen Notfällen Erste Hilfe. Geht ein Notruf aus dem Gemeindebereich bei der Leitstelle ein, werden der reguläre Rettungsdienst sowie das Helfer-vor-Ort-Team parallel alarmiert. Der entscheidende Vorteil liegt im Zeitgewinn: Die Sanitäter sind ortsansässig, ortskundig und innerhalb von nur fünf Minuten am Einsatzort. Beiml plötzlichen Herztod beispielsweise erhöhen sofortige Reanimations-Maßnahmen die Überlebenschancen in den ersten Minuten um 50 bis 75 Prozent. Bereits nach fünf Minuten treten nicht mehr therapierbare Schäden auf.
Der Dienst ist jeweils nachts und an den Wochenenden rund um die Uhr in ständiger Rufbereitschaft. Alarmiert werden die Helfer von der Rettungsleitstelle Fürstenfeldbruck, Tel. 112.