„Das WC am Nordausgang des Pasinger Bahnhofs wird es nicht mehr geben“, sagte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage. Die Damen- und Herrentoiletten, die sich noch vor wenigen Wochen unmittelbar am Nordausgang befunden haben, sind den neuen Abstellräumen des Zeitungsladens gewichen. Nur an der WC-Anlage am Südausgang des Bahnhofs hält die Bahn auch in Zukunft fest.
„Unsere Anlage befindet sich dort außerhalb des Bahnhofs und wird so auch bleiben“, heißt es in der Münchner DB-Pressestelle. Im Bahnhof selbst werde es keine Toiletten mehr geben. Die momentane Lösung sei allerdings eine provisorische, die erst mit dem Bau des neuen Terminals zu einer festen Anlage ausgebaut werde.
„Wir sind als Bahn nicht mehr verpflichtet, Toiletten zur Verfügung zu stellen“, so die Pressestelle. Auch um Mietgastronomie innerhalb des Bahnhofs braucht sie sich rein juristisch nicht zu kümmern. „Das ist Sache der Kommune.”
„Das Ganze ist eine Riesensauerei“, empörte sich Frank Przybilla, Geschäftsführer der nahen Pasinger Fabrik. Gerade mal ein halbes Jahr ist es her, dass er die Toiletten in der Fabrik aufwändig erneuern ließ.
Er kann nicht verstehen, dass mit dem Umbau des Bahnhofs Pasing die sanitären Anlagen wegrationalisiert werden. „Ich spreche für jeden Nutzer in der Pasinger Fabrik, die alle diesen Toilettentourismus satt haben. Wir sind anscheinend jetzt das Bahnhofsklo“, meinte Przybilla ratlos.
Mit einem Brief an den Bezirksausschuss Pasing/Obermenzing bittet er um Unterstützung. Die Fraktionen werteten den Zustand für die Pasinger Fabrik als „bescheiden“. Einstimmig forderte der BA eine deutliche Beschilderung im Bahnhof und will den Fall an die Stadt weiterleiten. „Vielleicht hilft uns in der Situation nur, unsere WCs zu verpachten“, schlug Przybilla vor.