Veröffentlicht am 20.01.2009 00:00

Hauptschulen gründen Schülerfirmen


Von SB

21 Münchener Hauptschulen haben zu Beginn des Schuljahres 2008/09 eine Schülerfirma gegründet und sich damit an dem gemeinsamen Projekt des Staatlichen Schulamts und des Arbeitskreises Hauptschule Wirtschaft „firm – Münchener Hauptschulen gründen Schülerfirmen“ beteiligt. Es wird bereits zum fünften Mal durchgeführt. Aufgabe der Schüler der 8. Jahrgangsstufe ist es, zunächst eine Geschäftsidee zu entwickeln. Das für die Geschäftsgründung erforderliche Startkapital beschaffen sich die Schüler durch den Verkauf von Anteilscheinen. Das Team bestimmt einen Firmenchef, der die Schülerfirma leitet und nach außen, zum Beispiel auch im Gespräch mit der Hausbank, der Stadtsparkasse München, vertritt.

Wirtschaftliche Erfahrungen sammeln

Seit Herbst vergangenen Jahres produzieren die Schülerunternehmen oder bieten ihre Dienstleistungen an. Das Angebot reicht dabei von Wohnaccessoires über Handytaschen aus LKW-Planen bis zur Verwertung von Schrotträdern. Einkaufs- und Haushaltshilfen für ältere Mitbürger und die Produktion eines Musicals sind weitere Geschäftsideen. Die jungen Unternehmen haben ihre Werbemaßnahmen gestartet und erste Verkaufserfolge bei Schulfesten und in Einkaufsmärkten erzielt. Schnell sammelten die Schülerfirmen wirtschaftliche Erfahrungen, lernten die Bedeutung einer genauen Buchführung kennen und die Firmenchefs mussten erleben, dass nicht jeder Mitarbeiter für jede Aufgabe geeignet ist.

Die Schülerfirmen sollen möglichst realitätsnah geführt werden. Dazu eröffnen sie eigene Girokonten, die ihnen die Stadtsparkasse München für den Zeitraum des Projekts kostenlos bereitstellt. „Durch die Unterstützung dieses Planspiels möchten wir dazu beitragen, Jugendlichen die Mechanismen der Wirtschaft näherzubringen“, so Gaby Wenig, Leiterin der Abteilung Jugendmanagement der Stadtsparkasse München, die diesen Wettbewerb begleitet.

Startvorteile bei Berufsausbildung

Neben Produktion und Verkauf lernen die Schülerfirmen außerdem, Präsentationsunterlagen zu erstellen, um den Verlauf ihrer Arbeit und ihre Erkenntnisse zu dokumentieren. Zugleich produzieren sie einen kurzen Werbespot, den sie bei der Abschlussveranstaltung des Projekts, der firm-Messe, vorführen. Aus den 21 Schülerunternehmen wählt eine unabhängige Expertengruppe die erfolgreichste Schülerfirma aus. Die Jury, insbesondere die Vertreter der Münchner Wirtschaft, sind immer wieder begeistert von den Ideen und der Kreativität der Schülerfirmen. Sie bestätigen, dass die „firm“-Schüler Startvorteile bei der Berufsausbildung haben. Aus diesem Grund unterstützt die Münchner Wirtschaft dieses Projekt schon seit Beginn im Jahr 2005 durch Sponsoring der Preisgelder und Beratung der jungen „Existenzgründer“.

„firm”-Messe

Zum Anschluss des Hauptschul-Projekts finde als Höhepunkt am 28. Mai die „firm-Messe“ in der Handwerkskammer für München und Oberbayern statt. Das Staatliche Schulamt in der Landeshauptstadt München fördert „firm“ durch vier zusätzliche Lehrstunden für jede Schule. Mit dem Projekt gelingt es, Schule und Wirtschaft praxisnah miteinander zu verknüpfen und Hauptschüler frühzeitig an die Arbeits- und Wirtschaftswelt heranzuführen.

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