So viel steht fest: Das Café Kustermann schließt Ende April seine Pforten. Der Pachtvertrag für den schmucken Pavillon an der Wolfratshauser Straße laufe aus, ein Vertragsverlängerung mit der Erbengemeinschaft sei nicht möglich, hieß es in der November-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 19. Das Gremium fürchtet nun den Abriss des Gebäudes im kommenden Jahr, um Platz für einen Neubau zu schaffen. In einem Dringlichkeitsantrag forderte die SPD deshalb, die Denkmalwürdigkeit des Pavillons prüfen zu lassen.
„Der Pavillon mit seinem geschwungenen Vordach stellt ein elegantes Zeugnis der Architektur der 50er Jahre dar”, heißt es in der Antragsbegründung. „Er wertet den in diesem Bereich heterogenen Straßenraum der Wolfratshauser Straße auf, der bei einem Abriss gesichtsloser werden würde.” Das Bauwerk befinde sich in einem guten Zustand, eine Prüfung der Aufnahme des Objekts in die Denkmalschutzliste erscheine angemessen. Auch die soziale Komponente spielt bei der Antragstellung eine Rolle. Das tradtionsreiche Café sei bei Jung und Alt beliebt. Ein Abriss würde Solln dieses gut frequentierten Treffpunkts berauben.
Michael Kollatz, Vorsitzender des BA-Unterausschusses Bau und Planung, betonte, es habe Vorgespräche über die Bebaubarkeit des Areals gegeben. „Ein Antrag auf Bauvoranfrage oder ein Bauantrag ist bisher bei der Stadtverwaltung aber nicht eingereicht worden”, so Kollatz. Das Landesamt für Denkmalpflege müsse nun zügig angeschrieben werden.
Der Dringlichkeitsantrag wurde einstimmig verabschiedet.